
Eine mächtige, feste Schlösserkette hing schwer an einem großen Tor.
Ein eiserner Stab stemmte sich mit aller Gewalt dagegen – als bündele er das Toben ganzer Naturgewalten –, doch das Schloss blieb unbewegt.
Da kam der Schlüssel.
Klein und unscheinbar schlüpfte er in das Schloss – und mit einer leichten Drehung machte es „Klick“, und das Tor sprang auf.
Verwundert fragte die Eisenstange:
„Warum war all meine Anstrengung vergeblich, während du es mit Leichtigkeit geöffnet hast?“
Der Schlüssel antwortete:
„Weil ich sein Innerstes kenne.“
Jeder Mensch trägt in seiner Brust ein Tor, verschlossen von einem Schloss, das sich durch rohe Gewalt nicht öffnen lässt.
Du magst noch so stark und direkt sein – das Herz bleibt verschlossen.
Nur wer mit Feingefühl und echter Anteilnahme kommt,
verwandelt sich selbst in einen feinen Schlüssel,
der nicht zwingt, sondern versteht.
So öffnet sich das Herz – von innen.
Kategorien:Anekdoten
Hinterlasse einen Kommentar