Biografie des Seniorobermeisters Gao Binkai

Der Seniorobermeister Gao Jincheng, auch bekannt als Gao Binkai, stammt aus dem Dorf Gao im Landkreis Wendeng in der Provinz Shandong. Er wurde am 27. Oktober 1924 im Kreis Kuandian in der Provinz Liaoning geboren und begann sein Studium im Jahr 1941 an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Eisenbahnuniversität Shenyang. Nach seinem Abschluss im Jahr 1944 trat er in den Dienst des Northeast Railway Engineering Fengguan Line Department ein. Seit seiner Jugend strebte er nach dem Dao, pflegte stets aufrichtige Praktiken und folgte den Grundsätzen der Dao-Lehre. Im Jahr 1942 wurde er aufgrund der Empfehlung von Studienkollegen von Obermeister Yang Guanchu aus Tianjin sowie von den Obermeistern Chen Huiquan und Tan Shaowu aus Shenyang in den Weg der Einheit eingeführt. Bald darauf wurde er zum Initiiermeister befördert.

Im Jahr 1948 kam es zu einer politischen Kampagne gegen den Weg der Einheit, bei der Meister Gao’s Vater und ein Bruder ums Leben kamen und Meister Gao selbst für 11 Monate gefangengehalten wurde. Durch diese Radikalisierung der politischen Lage in China wurde die Fortführung der Dao-Gemeinschaft unterbrochen. Die Führung der Gemeinschaft erahnte eine verhängnisvolle Zeit und wählte Eliten aus, die ins Ausland gehen und die Gemeinschaft dort weiterführen sollten. In den Regionen Nordostchinas wurden 21 Eliten der Gemeinschaft ausgewählt, darunter auch Meister Gao. Ihr Ziel war es, über den Seeweg nach Japan zu gelangen. In China kam es dann tatsächlich zu einer radikalen Verfolgung der Mitglieder des Weges der Einheit. Die offiziellen Daten sprechen von über 1 Million Hinrichtungen. Meister Gao wäre höchstwahrscheinlich in China dieser Verfolgung zum Opfer gefallen, wenn er dort geblieben wäre.

Mit einem Fischerboot begannen sie ihre Reise. Auf dem offenen Meer gerieten sie in einen Strudel und blieben dort mehrere Tage gefangen. Nach einem gemeinsamen Segnungsritual wurde das Boot wundersamerweise von einer Riesenschildkröte aus dem Strudel getragen. Nach diesem Abenteuer verloren sie die Orientierung und erreichten Südkorea, wo sie als illegale Einwanderer festgenommen und auf eine Insel gebracht wurden. Dort mussten sie schwere Körperarbeit leisten. Von den ursprünglich 21 Eliten sind inzwischen 3 unterwegs verloren gegangen. Die verbliebenen 18 lebten auf der Insel unter den schwersten Lebensbedingungen. Die aussichtslose Notlage betrachteten die Meister jedoch als Übung und Prüfung und lernten dabei, vollkommen loszulassen. Schließlich bekamen sie durch eine Bekanntschaft die Möglichkeit, auf einem Schiff mitzufahren, das nach Taiwan fuhr. Es gab jedoch nur zwei freie Plätze. Sie beschlossen, dass die beiden Jüngsten, Meister Gao Jincheng und Liu Renhan, diese Gelegenheit wahrnehmen sollten. Letztendlich kamen die beiden in Taiwan an. Von denjenigen, die in Gefangenschaft verblieben waren, hörten sie nie wieder etwas. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese überlebt haben, ist sehr gering. Im Jahr 1950 legten Meister Gao und Liu unter der Ermutigung von Dao-Meister Zhang Wenyun und Obermeister Zhang Peicheng den Grundstein für die Andong Gruppe in der Stadt Hsinchu in Taiwan. Durch seinen Beitrag zur Gründung und Führung der Andong Gruppe wurde der Initiiermeister Gao zum Obermeister der Andong Gruppe ernannt.

In Taiwan herrschte damals ebenfalls eine äußerst restriktive politische Stimmung, die als „weißer Terror“ bekannt war, unter einer diktatorischen Führung. Die Tätigkeit des Weges der Einheit wurde auch dort unterdrückt. Obermeister Gao wurde für seine Aktivitäten ebenfalls von den Sicherheitsbehörden eingesperrt. Zum Glück konnte man ihn durch eine Beziehung beim Militär davon befreien. Er erlitt eine Gefangenschaft von 100 Tagen. Die Überlastung führte bei ihm zu einer schweren Lebererkrankung. Er zog sich eine Zeit lang zurück, um sich auszukurieren. In dieser Zeit setzte er sich intensiv mit der Lehre auseinander und erlangte einen großen Durchbruch in seiner Praxis. Auch seine Lebererkrankung besserte sich auf wundersame Weise, und er fing wieder an, die Dao-Tätigkeit fortzuführen. Er begann, die sogenannten „Dao-Praxis-Retreats“ abzuhalten, was zu einer Besonderheit der Andong Gruppe wurde. Dadurch konnte er zahlreiche Eliten für die Andong Gruppe ausbilden.

Er überlegte auch, wie er die Anerkennung des Weges der Einheit durch die Regierung erreichen und verhindern könnte, dass der Weg der Einheit weiterhin diffamiert wird. Die Situation verbesserte sich mit der Demokratisierung und Liberalisierung des politischen Systems seit den 80er Jahren in Taiwan. Nach über 30 Jahren gemeinsamer Anstrengungen mit anderen Meistern erhielt er schließlich im Jahr 1987 eine positive Antwort von der Regierung in Taiwan, die den Weg der Einheit als legale Gemeinschaft anerkannte. Im Jahr 1988 wurde der I Kuan Tao Verband Republik China gegründet, wobei er zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt wurde.

Für die Andong Gruppe gründete er im Jahr 1954 die Gaobo-Schule, um talentierte Schüler auszubilden. Diese musste jedoch aufgrund ständiger Polizeikontrollen in den 1960er Jahren geschlossen werden. Im Jahr 1975 wurde die Hongtzong Charity Hall gegründet, um die Ideale der Dao in der Gesellschaft umzusetzen. Im Jahr 1988 wurde das Hongtzong Dao Institut gegründet, um aktiv Talente zu fördern. In 1991 gründete er die „Akademie der Talente des Weges der Einheit“ als Fortsetzung der „Gaobo Schule“. Die Samen des Dao wuchsen und gediehen wie Pilze nach dem Regen und wurden nacheinander in den Vereinigten Staaten, Japan, Malaysia, Hongkong, Thailand, Österreich, Australien, Indonesien, Panama, Kambodscha und anderen Ländern gesät, wodurch der Weg für die Verbreitung des Dao in der ganzen Welt geebnet wurde. Die Andong Gruppe ist inzwischen in über 20 Ländern weltweit tätig, während der Weg der Einheit insgesamt in über 80 Nationen vertreten ist. Unter dem I Kuan Tao Weltverband sind 24 Gruppen registriert.


Privat konnte Obermeister Gao seine Familie, zu der er wegen der politischen Spannung zwischen Taiwan und Festlandchina seit über 30 Jahren jeglichen Kontakt verloren hatte, wiedersehen. Nur seine Frau konnte er nicht mehr sehen, da sie bereits verstorben war. Am Tag ihres Todes hatte er einen Traum, in dem sie ihm sagte, dass die Kinder bereits erwachsen seien und es nun Zeit sei, dass sie geht. Sein Sohn und seine drei Enkelsöhne setzten sich dann für die Gemeinschaft ein und halfen dem Seniorobermeister, seine Ideale zu verwirklichen. Seniorobermeister Gao folgte den Prinzipien der Selbstreflexion, Dankbarkeit und Einhaltung der Regeln in seiner Praxis. Er war ein treuer Hüter des Willens des Himmels und ein Weiser sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Sein Traum war es, einen großen Dao-Tempel zu errichten, in dem die Alten ihren Frieden finden, die Starken ihre Fähigkeiten einsetzen und die Jungen lernen können. Seine Vision war es, einen Dao-Tempel zu schaffen, der nicht prunkvoll wie ein Palast sein sollte, sondern eine wahre Akademie für die Ausbildung von Dao-Gelehrten.


Im Januar 2006 wurde ihm persönlich durch ein Medium von der himmlischen Mutter der Tempelname „Andong Maitreya Berg“ vermittelt, und er erhielt den Auftrag, den Bau innerhalb von zehn Jahren abzuschließen. Leider verstarb er jedoch am 1. Mai 2008. Im Dezember 2009 wurde die erste Bauphase des Andong Maitreya Berges abgeschlossen und in Betrieb genommen. Obermeister Gao wurde posthum von der himmlischen Mutter mit dem Ehrentitel „Kaiser der hohen Tugend“ ausgezeichnet. Er wurde der Seniorobermeister, nachdem Hsieh Tehsiang zum neuen Obermeister der Andong Gruppe ernannt wurde. Das Leben des Seniorobermeisters Gao war ein außergewöhnliches heiliges Werk. Seine grundlegende Leistung bestand darin, die geistige Linie von Andong über etwa 60 Jahre hinweg zu fördern, und sein Segen wird für immer im Herzen jedes seiner Dao-Schüler bleiben, die gemäß seinem Wunsch das Dao auf der ganzen Welt verbreiten und die Familientradition der Andong Gruppe fortsetzen.