Anekdote: Suche dein Glück

Oft liegt der Schlüssel zum Glück nicht im Außen, sondern in der Selbstreflexion – in der Erkenntnis der Ursachen unseres eigenen Handelns. Denn diese Ursachen sind wiederum oft der Ursprung der Schwierigkeiten, die uns im Leben begegnen.

Ein anschauliches Beispiel dafür ist eine Veranstaltung, die den Titel trug: „Suche dein Glück“.

Dazu wurden 100 Personen eingeladen. Der Leiter der Veranstaltung gab jedem Teilnehmer einen Luftballon – alle in derselben Farbe und Form. Die Anweisung lautete: Schreibt euren Namen mit einem Marker auf den Ballon. Anschließend wurden alle Luftballons eingesammelt und zufällig in einem großen Konferenzraum verteilt.

Dann verkündete der Veranstaltungsleiter die Aufgabe:
„Ihr habt fünf Minuten Zeit, um den Luftballon mit eurem eigenen Namen zu finden. Wer es innerhalb einer Minute schafft, erhält 10.000 €. In zwei Minuten gibt es 8.000 €, in drei Minuten 6.000 €, in vier Minuten 4.000 € und wer es in fünf Minuten schafft, bekommt noch 2.000 €. Auf mein Signal geht es los!“

Kaum hatte er das Startsignal gegeben, stürmten alle 100 Teilnehmer in den Raum. Jeder suchte hektisch nach dem Ballon mit dem eigenen Namen. Es herrschte Gedränge, Nervosität, Hektik. Menschen rempelten einander an, stolperten über Luftballons, schauten verzweifelt auf Namen und warfen sie wieder beiseite. Die Szene war laut, chaotisch – fast schon aggressiv.

Nach fünf Minuten ertönte ein Pfiff. Die Suche war vorbei. Alle hielten inne. Keiner hatte es geschafft, seinen eigenen Ballon rechtzeitig zu finden. Keiner. Die Enttäuschung stand den Menschen ins Gesicht geschrieben – erschöpft, verschwitzt, frustriert.

Da trat der Leiter der Veranstaltung wieder vor und sagte:
„Ihr habt euch bemüht – aber eure Methode war falsch. Ich werde euch zeigen, wie man es schaffen kann, in kürzester Zeit alle 100 Luftballons den richtigen Personen zuzuordnen.“

Die Anwesenden schüttelten ungläubig den Kopf – wie sollte das gehen?

„Probieren wir es aus“, sagte der Leiter. „Jeder von euch hebt einfach irgendeinen Luftballon auf, liest laut den Namen darauf vor und gibt ihn der entsprechenden Person.“

Gesagt, getan. Kaum drei Minuten später hatte jeder seinen eigenen Ballon in der Hand.

Der Veranstaltungsleiter lächelte und erklärte:
„Diese Übung zeigt das wahre Wesen unseres Lebens. Jeder von uns ist auf der Suche nach seinem eigenen Glück. Doch im Alleingang, im Kampf, im Wettbewerb verlieren wir uns in Hektik, Druck und Konflikten – und finden das Glück nicht.

Dabei tragen wir oft das Glück anderer Menschen direkt in der Hand. Wenn wir bereit sind, es ihnen zu geben, dann geschieht etwas Erstaunliches: Auch unser eigenes Glück kommt uns entgegen. Denn wer gibt, bekommt zurück. Nicht durch Zufall, sondern durch das Gesetz von Ursache und Wirkung.“

Diese einfache Übung zeigt: Das Glück anderer zu fördern, führt auch zu unserem eigenen Glück. So funktioniert das Leben – auf Basis von gegenseitigem Vertrauen, Mitgefühl und Unterstützung.

Glück entsteht nicht im Egoismus, sondern in der Verbundenheit. Nicht im hektischen Streben, sondern im aufrichtigen Geben.

Die Teilnehmer verstanden. Was sie eben noch für ein Scheitern hielten, wurde zur tiefen Erkenntnis. Das Experiment zeigte nicht nur ein soziales Prinzip – es zeigte eine Lebenshaltung.

Denn wie der Leiter abschließend sagte:

„Wir alle sind geprägt von gewohnten Denk- und Handlungsmustern. Diese führen uns, oft unbewusst, zu Problemen, Unzufriedenheit und Zerstreuung. Erst wenn wir innehalten, uns selbst beobachten und die tieferen Ursachen unseres Handelns erkennen, können wir diese Muster verwandeln – hin zu Achtsamkeit, Mitgefühl und positiver Wirkung.

Wenn du die Menschen um dich wie Unkraut betrachtest, wirst du bald in einem Gestrüpp aus Verachtung stehen – und selbst darin aufgehen.

Doch wenn du sie wie kostbare Edelsteine siehst, wird ihr Glanz dich umhüllen – und du selbst wirst zur Schatzkammer des Lebens.“



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