Berge zu versetzen ist leichter, als den eigenen Charakter zu ändern

Ein Zitat aus dem Buch „Praxis des Zen“, einer Sammlung von Zitaten des Seniorobermeisters Gao Binkai:

(Anm. d. Red.: Dieses Zitat wurde während eines von Seniorobermeister Gao geleiteten ‚Dao Praxis Retreats‘ ausgesprochen. In diesen Retreats werden die sogenannte Drei-Schätze-Herzenslehre praktiziert.)

Fehlverhalten und Launen entstehen oft aus dem, was wir uns über lange Zeit angewöhnt haben – sie sind Teil unserer inneren Veranlagung. Gewohnheiten lassen sich mit etwas Mühe relativ leicht verändern. Doch tief verwurzelte Wesenszüge, das, was man als Charakter oder Temperament bezeichnen könnte, sind schwerer zu wandeln. Deshalb sagt man im Volksmund: „Berge zu versetzen ist leichter, als den eigenen Charakter zu ändern.“

Tatsächlich ist es schwierig, seine Persönlichkeit grundlegend zu verändern. Doch wer das Dao kultiviert, erkennt: Es ist durchaus möglich – und letztlich sogar einfach. Warum? Weil wir in uns etwas haben, das uns Orientierung gibt – ein inneres Prinzip, eine Vernunft, eine Stimme des Herzens. Sie hilft uns, uns selbst zu reflektieren, uns zu korrigieren und zu uns selbst zurückzufinden.

Wenn wir bewusst umdenken, können wir uns von alten Mustern lösen, statt uns selbst zu rechtfertigen mit Sätzen wie: „Ich bin halt so.“ Gerade durch den Wandel im Denken, durch Rückbesinnung, durch die Inspiration eines authentischen Lehrers, durch die Vernunft und das Licht des natürlichen Herzens wird ein echter innerer Wandel möglich. So können wir schlechte Angewohnheiten ablegen und unser Temperament verwandeln.

Doch das grobe Verhalten zu ändern ist nur der erste Schritt. Es gibt auch feinere Ebenen: etwa das innere Aufgewühltsein, das latente Aufbrausen. Sobald im Außen etwas geschieht, das uns reizt, flammt der Ärger sofort auf. Genau hier ist besondere Achtsamkeit gefragt.

Viele Menschen halten es kaum aus, wenn man ihnen nur ein paar kritische Worte sagt. Sie reagieren sofort heftig, ihr inneres Feuer der Unzufriedenheit lodert auf – sei es zwischen Ehepartnern, Geschwistern, Schwäger:innen oder Freunden. Solche Reaktionen zeigen, dass man innerlich noch nicht gewachsen ist – es fehlt an Geduld, an innerer Ruhe, an Klarheit. Man hat noch nicht gelernt, loszulassen und gelassen zu bleiben.

Wer leicht reizbar, schnell wütend oder überempfindlich ist, lebt oft mit einer oberflächlichen Unruhe – die innere Energie ist ständig „oben“. Kaum wird sie angestoßen, entlädt sich der Ärger wie ein Funken in trockenem Gras.

Darum ist es wichtig, immer wieder zur Ruhe zurückzukehren, im Innersten still zu werden, das Wesentliche zu betrachten und loszulassen. Dann beginnt sich in uns – oft ganz unmerklich – ein Wandel zu vollziehen. Ein Wandel, der aus der Tiefe kommt und unser Wesen nach und nach verändert.

„Die Praxis des Zen (10): „Klärung von Zweifeln und Unklarheiten“, Seite 93

毛病、脾氣 […] 都來自於一個人的習慣性[…]這是一種氣質。習性比較容易改掉,[…]但氣秉、氣質之病,不容易改掉,我們常說:『江山易改,秉性難移』,就是說剷除高山,改變河道比較容易,若要改變氣質實在是難。然而,就修道來講,改變氣質容易,只在於改與不改而已。為什麼說容易呢?因為我們有一個『理』在主宰自己,叫我們自己能調整,自己能回歸,能想辦法轉念,想辦法叫它不要說:我的個性就是這個樣子嘛!由轉念上、由回歸上、由明師一點上,從這一點理性,也就是道心的光明上,來轉移氣秉,改毛病、去脾氣。 改毛病、去脾氣是粗的部分,還有細的部分,就是內在好發脾氣,外面一動,脾氣就跟著來了,那個部分才是更要留意的。很多人禁不起別人講一兩句,一下子就跳起來了、蹦起來了、無明火就燒起來了,不管是夫妻之間、妯娌之間、兄弟之間、朋友之間,很多人都很容易如此。這樣就是自己沒有成長,沒有耐心,沒有理性,沒有歇下、放下,易暴、易怒、易嗔,沒沉下去,氣都在上面,稍微一引發,火就著了。 所以我們要常常回歸、常常守玄、常常參悟、放下,就會有無形的改變。—《禪的實踐(十)解疑釋惑 第九十三頁》



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