„Die Ochsenhüter-Bilder von Chan-Meister Puming“

Zweite Stufe: Anfängliche Zähmung

Vers:

Ich habe ein scharfes Seil, das durch die Nase des Ochsen gezogen ist,
Jedes Mal, wenn er losstürmt, schmerzt der Peitschenhieb umso mehr.
Von jeher war sein widerspenstiges Wesen schwer zu bändigen,
Doch der Hirtenjunge zieht ihn noch mit ganzer Kraft.

Kommentar:

Der Hirtenjunge steht für die geistige Ausrichtung (manasikāra) in unserem Innern – sowie für unsere innewohnende Buddha-Natur. Gerade weil wir diese Buddha-Natur besitzen, sind wir fähig, unseren Geist bewusst auszurichten, gute Vorsätze zu fassen und heilsame Impulse zu erwecken, die wir dann beständig nähren und wachhalten müssen.

Auf dem Weg der Praxis ist es entscheidend, die störenden Geisteszustände (kleśas) zu zähmen. Dies gelingt jedoch nur mit einer klaren, wirksamen Gegenkraft. Ohne diese Gegenkraft lassen sich die Kleśas nicht wirklich überwinden.

Deshalb braucht es eine Methode, ein Dharma-Tor, und einen entschlossenen Geist, um die inneren Störungen wirklich unter Kontrolle zu bringen. Wenn diese Störungen nicht gezügelt sind, bedeutet das im Bild gesprochen: Der Ring ist dem wilden Ochsen noch nicht durch die Nase gezogen worden – und das ist ein entscheidender Punkt auf dem Weg.

— Aus Praxis des Zen (Teil 11): Das höchste Verständnis des Zen erlangen, Seite 98-99

(Fortsetzung folgt)

普明禪師牧牛圖

初調第二

我有芒繩驀鼻穿，
一回奔競痛加鞭。
從來劣性難調制，
猶得山童盡力牽。

這個小孩就猶如我們內心的作意，以及我們自己內在的佛性。因為我們內在有佛性，所以我們能夠作意，我們能夠發願，需要去提策。

在修行的過程中調伏煩惱，必須要正對治，沒有正對治的話，煩惱是對治不過來的。就是用這個法門，用這個方法，發了這個心，能夠真正把煩惱控制住。煩惱沒有控制住，就意味著面對這隻瘋牛，你的繩子還沒有真正穿到牠的鼻子上頭去，這個是非常重要的。

—《禪的實踐（十一）領悟禪的究竟 第九十八至九十九頁》

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