„Der rasende Geist wird allmählich weich und lenkbar.“

Ein Auszug aus dem Buch „Praxis des Zen“, eine Sammlung von Erläuterungen aus dem Dao-Praxis-Retreat vom Seniorobermeister Gao Binkai

„Die Ochsenhüter-Bilder von Chan-Meister Puming“

Vierte Stufe: Umkehr

Vers:

Nach langer Übung und tiefer Bemühung wendet er endlich den Kopf,
Der rasende Geist wird allmählich weich und lenkbar.
Doch der Hirtenjunge schenkt ihm noch kein volles Vertrauen,
Und hält das scharfe Seil weiterhin fest in der Hand.

Kommentar:

Die vierte Stufe bedeutet, dass wir durch beständige Praxis allmählich eine innere Wandlung erfahren – die Kleśas, die störenden Geisteszustände, beginnen sich zu verwandeln.

Das heißt: Wir sind uns zunehmend bewusst, wenn ein Gedanke entsteht – ob er aus bewusster Geistesausrichtung hervorgeht oder ob er ein Ausdruck von Verwirrung ist. Wir erkennen klar: Jetzt richte ich meinen Geist bewusst aus. Jetzt entsteht gerade ein unheilsamer Impuls.

Die Kraft der Kleśas wird dabei allmählich schwächer als die Kraft unseres inneren Wunsches nach dem Guten (kuśala-chanda) und unsere Fähigkeit zur rechten geistigen Ausrichtung (yoniso manasikāra). Das ist ein entscheidender Wendepunkt auf dem Weg der Übung.

— Aus Praxis des Zen (Teil 11): Das höchste Verständnis des Zen erlangen, Seite 100-101

(Fortsetzung folgt)

普明禪師牧牛圖

迴首第四

日久功深始轉頭,顛狂心力漸調柔。山童未肯全相許,猶把芒繩且繫留。

第四步,就是說我們一直在修行,慢慢地煩惱就開始會有轉動了。這就是說,我們的煩惱和自己內在的作意,自己都很清楚,我現在是在作意,我現在是在煩惱。煩惱的力量慢慢就比自己內在的善法欲、內在的如理作意要弱。

—《禪的實踐(十一)領悟禪的究竟 第一百至一百零一頁》

<<< Dritte Stufe „Unter Kontrolle“ – „Allmählich gezähmt, lässt er vom wilden Rennen ab“

Fünfte Stufe „Gezähmt“ – „Der Hirtenjunge kehrt heim – das Seil braucht er nicht mehr.“ >>>



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  1. „Der Hirtenjunge kehrt heim – das Seil braucht er nicht mehr.“ – DER WEG DER EINHEIT

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