Der Morgen roch nach Staub und Frühling, als Vater und Sohn das Dorf verließen. Neben ihnen trottete ein magerer Esel, dessen Fell in mattem Grau schimmerte. Sie hatten Zeit, und so gingen sie zu Fuß, den Blick auf die fernen Dächer der Stadt gerichtet.

Kaum hatten sie die ersten Felder hinter sich gelassen, kam ihnen ein Bauer entgegen. Er lachte, schüttelte den Kopf und rief:
„Ihr habt ein Tier und lauft wie Narren! Setzt euch doch drauf!“

Der Vater zögerte, dann nickte er dem Jungen zu. Der stieg auf den Esel, und so zogen sie weiter. Doch bald begegneten sie einer alten Frau, die sich empört auf ihren Stock stützte.
„Schäm dich, Bursche! Dein Vater schleppt sich zu Fuß, während du bequem reitest?“

Der Vater winkte den Sohn herab, setzte sich selbst in den Sattel. Der Esel stapfte geduldig weiter, bis ein junger Mann am Wegrand rief:
„Was für ein hartherziger Vater! Dein Kind läuft sich die Füße wund!“

Wieder wechselten sie. Diesmal stiegen beide auf den Esel. Die Sonne stand hoch, der Fluss glänzte in der Ferne. Doch ein Händler, der ihnen entgegenkam, schnalzte verächtlich mit der Zunge:
„Zwei Menschen auf so einem kläglichen Tier? Wollt ihr es zu Tode pressen?“

Der Vater hielt inne. Er kratzte sich am Kinn, dann banden sie die Beine des Esels zusammen, legten eine Stange durch und hoben ihn zu zweit auf ihre Schultern. So gingen sie, schwankend unter der Last, über eine schmale Holzbrücke.

Der Esel, der nun kopfüber hing, strampelte in Panik. Ein Ruck, ein Knall des Seils – und das Tier stürzte in den Fluss. Das Wasser schloss sich gierig über seinem Kopf, und die Strömung nahm ihn fort.

Vater und Sohn standen still am Brückengeländer. Die Stadt lag noch immer vor ihnen, doch plötzlich schien der Weg dorthin unendlich lang.