Natürliches Wirken (無礙)
Ein Auszug aus dem Buch „Praxis des Zen“, eine Sammlung von Erläuterungen aus dem Dao-Praxis-Retreat vom Seniorobermeister Gao Binkai
„Die Ochsenhüter-Bilder von Chan-Meister Puming“
Siebte Stufe: Natürliches Wirken
Vers:
Am Weidenufer, im Frühlingslicht des Abends,
Sanfter Dunst über blühendem Gras – sattes Grün allenthalben.
Bei Hunger isst er, bei Durst trinkt er – alles im rechten Augenblick,
Der Hirtenjunge schläft tief auf einem Felsblock.
Kommentar:
In der siebten Stufe ist ein Zustand erreicht, den man als „natürliches Wirken“ bezeichnen kann – das bedeutet: Von früh bis spät geschieht die Praxis ohne Anstrengung, in freier Selbstverständlichkeit. Alles geschieht zur rechten Zeit, in Einklang mit dem Augenblick.
Obwohl dieser Zustand sehr frei und ungekünstelt erscheint, ist der Ochse – das Symbol für den Geist – noch immer da. Es besteht also weiterhin die Möglichkeit, dass er plötzlich wieder ausbricht und sich z. B. auf fremde Felder stürzt.
Dass der Ochse noch da ist, weist darauf hin, dass tief in uns noch immer kleśas – also störende Regungen wie Zorn, Dünkel oder Verwirrung – vorhanden sind. Man übt und übt, doch plötzlich bricht eines Tages wieder ein alter Impuls hervor: ein Anflug von Gereiztheit, Dünkel oder Überheblichkeit.
Gerade das ist Teil der Praxis: auch in dieser scheinbaren Ruhe nicht leichtsinnig zu werden, sondern wach und achtsam zu bleiben – weil der Ochse noch nicht ganz verschwunden ist.
— Aus Praxis des Zen (Teil 11): Das höchste Verständnis des Zen erlangen, Seite 103-104
(Fortsetzung folgt)
普明禪師牧牛圖
任運第七
到第七步的時候,就可以達到一個任運的水平。任運的水平是什麼意思呢?就是我們一天當中,從早到晚的用功都能夠非常的自如。雖然說非常自如,能夠任運而行,可是這隻牛還在,也可能忽然間哪一天牠又去吃莊稼。
還有牛,就是說明你的心裡還是有煩惱。這個就是修行。修修修,修到哪一天又發神經了,修修修,忽然哪一天脾氣又不好了,哪一天慢心起來了,所以說還是有牛,還有煩惱。
—《禪的實踐(十一)領悟禪的究竟 第一百零三至一百零四頁》
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