Das Samdhi-Nirmocana-Sutra über die drei Merkmale aller Phänomene

Beitragsreihe: Wie kam der Buddhismus nach China?

Kap. 1: Die Anfänge der chinesischen Philosophien und Religionen

Kap. 2: Die Durchsetzung des Buddhismus in der Wei- und Jin-Zeit (220-420 n. Chr.)

Kap. 3: Die Ausgestaltung des chinesischen Buddhismus in den Nord-Süd-Dynastien (420-589 n. chr.)

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Teil 11: Das Samdhi-Nirmocana-Sutra über die drei Merkmale aller Phänomene

Im Anschluss an die Aussage des Buddhas, dass jene Bodhisattvas, die die Lehre des Herzgeistes und Bewusstseins begriffen haben, die wahre Form aller Phänomene (Dharma) gut erkennen können, bat daraufhin der Bodhisattva Mahasattva Gunakara 功德林 gong de lin den Buddha um eine nähere Erläuterung. Buddha antwortete darauf [1]:

Es gibt drei Merkmale für alle Phänomene. Was sind diese drei?

  • Das Merkmal der illusorischen Unterscheidung
  • Das Merkmal von Ursache und Bedingung 
  • Das Merkmal des absoluten Sinnes [2]

Ein Vergleich mit Xuanzangs Übersetzung hilft den Text besser zu verstehen:

Ich werde dir die Merkmale aller Phänomene erklären. Vereinfacht gesagt gibt es drei. Welche drei?

  • erstens, das Merkmal des generellen konzeptuellen Festhaltens
  • zweitens, das Merkmal der abhängigen Entstehung
  • drittens, das Merkmal der vollkommenen wahren Natur [3]

Diese drei Merkmale gelten also für alle Phänomene (Dharma). Das Wort Dharma kann die Lehre Buddhas oder Phänomene bedeuten. Hier ist das Letztere gemeint. Wenn aber die buddhistische Lehre über Phänomene spricht, geht es im engeren Sinn um die Objekte des Gedankenbewusstseins. Um die Buddhalehre korrekt zu verstehen, ist es wichtig, diesen Ausgangspunkt zu verstehen: Es geht in erster Linie nicht um die Erklärung der äußeren Welt, sondern um die Behandlung der inneren Erscheinungen, welche durch den Kontakt der 6 Sinnesgrundlagen mit den 6 Sinnesobjekten entstehen. Daraus entfalten sich die 12 Sinnesfelder (Ayatanas) und 18 Sinneswelten (Dhatus). Diese lassen sich wie folgt grafisch darstellen:

Damit sind alle Wahrnehmungen und Erscheinungen im Geiste erfasst. Weiters gibt es die fünf Ansammlungen (Skandhas), die einerseits den Prozess der Entstehung der 18 Sinneswelten repräsentieren und andererseits zeigen, woraus sich die fühlenden Wesen zusammensetzen.:

  • Form (Sanskrit: Rupa; Chinesisch: 色 se) : Objekte, die von den fünf äußerlichen Sinnesgrundlagen, sprich: Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck- und Tastsinn, erfasst werden.
  • Gefühl (Sanskrit: Vedana; Chinesisch: 受 shou): Empfindungen, welche durch die Kontakte der Sinnesgrundlagen mit den Objekten entstehen
  • Wahrnehmung/Gedanken (Sanskrit: Sanna; Chinesisch: 想 xiang): das Gewahrwerden bzw. die absichtsfreien Gedanken zu den Empfindungen
  • Gestaltung/Formation (Sanskrit: Sankhara; Chinesisch: 行 xing) : einprägende Gestaltung  von Willen, Absichten und Handlungen auf Basis von Präferenzen und Neigungen des Bewusstseins (Karmaformation)
  • Bewusstsein (Sanskrit: Vinnana; Chinesisch: 识 shi): die Ansammlung der Prägungen durch die Gestaltung/Formation, welche wiederum die Grundlage derselben bildet.

Soweit zur Erklärung der Bedeutung des Wortes „Phänomene“. Gemäß dem obigen Zitat weisen diese Phänomene drei Merkmale auf. Als erstes ist „das Merkmal der illusorischen Unterscheidung“ bzw. „das Merkmal des generellen konzeptuellen Festhaltens“ angeführt. Diese zwei Übersetzungen scheinen auf erstem Blick nicht miteinander übereinzustimmen. „Unterscheidung“ und „Festhalten“ hängen zwar zusammen, sind aber vom Sinn her unterschiedlich. Beim zweiten ist die Gemeinsamkeit besser erkennbar: „das Merkmal von Ursache und Bedingung“ und „das Merkmal der abhängigen Entstehung“ weisen klar auf das buddhistische Grundkonzept der bedingten abhängigen Entstehung. Beim dritten, also dem „Merkmal des absoluten Sinnes“ und dem „Merkmal der vollkommenen wahren Natur“, ist der gemeinsame Sinn gut erkennbar. Vom Wörtlichen her unterscheiden sich alle drei voneinander. Es handelt sich bei den Übersetzern offensichtlich mehr um eine sinngemäße Wiedergabe der Begriffe. Da die Sanskritversion nicht überliefert wurde, kann nicht festgestellt werden, wer dem Original näher ist. Die Bedeutungen dieser drei Merkmale werden im Sutra weiter erklärt. Zum ersten Merkmal wird folgendes anschließend gesagt:

Was ist das Merkmal der illusorischen Unterscheidung? Es ist die mit Namen und Formen dargestellten Phänomene einschließlich diverser Gestalten, Begriffen und Interpretationen usw. [4]

Bodhirucis Übersetzung ist sehr kompakt. Xuanzangs Übersetzung bringt mehr Details:

Was ist das Merkmal des generellen konzeptuellen Festhaltens? Alle Phänomene werden durch Namen und Begriffe, die illusorisch und ohne inhärente Natur sind, etabliert. Es kommt dann dazu, dass sich Worte und Konzepte auf Basis derselben gestalten. [5]

Das Wort für „Unterscheidung 分别 fen bie“ steht für „kennen oder wissen“. Somit bedeutet dieses Merkmal für Bodhiruci etwa „illusorisches Kennen oder Wissen“. Xuanzang betont wiederum das Festhalten oder die Anhaftung an Konzepten. Dabei geht es darum, dass gewöhnliche Wesen fälschlicherweise an die Phänomene der fünf Ansammlungen (Skandhas), der zwölf Sinnesfelder (Ayatanas) und der achtzehn Sinneswelten (Dhatus) haften und sie als wirklich existent betrachten. Die Gestalten der wahrgenommenen Objekte sind schließlich Manifestationen durch das Zusammenspiel der Sinnesgrundlagen, -objekte und -bewusstseine. Es sind Gestalten mit subjektiver Färbung. Man sieht die trügerischen Manifestationen aber als fixe Gestalten an, benennt und interpretiert sie mit Namen, Begriffen und Konzepten. Damit verbunden hegt man Ab- und Zuneigungen und gestaltet Willen, Absichten und Handlungen, welche das Bewusstsein prägen. Dieses Bewusstsein, das das betrachtende und handelnde Subjekt darstellt, ist daher nur eine Ansammlung von Prägungen. In der Tat sind die manifestierten Gestalten deshalb illusorisch, weil sie von den Prägungen des Subjektes befleckt werden. Ironischerweise betrügt das Bewusstsein sich selbst: Es projiziert und befleckt aus seiner gefärbten Sicht illusionäre Gestalten, welche es als wahr betrachtet, sich an diese haftet und sich selbst damit noch mehr befleckt. Das Samdhi-Nirmocana-Sutra benennt dieses Bewusstsein je nach seiner Funktion als:

  • Sarva-Bijaka-Vijnana, das Alle [Karma] Samen Bewusstsein: Es stellt die Grundlage des Bewusstseins und die Samen der (Wieder-)Geburten dar.
  • Adana-Vijnana, Anhaftungsbewusstsein: Es hält an alle Phänomene fest, betrachtet sie als real existent und identifiziert sich mit ihnen.
  • Alaya-Vijnana, Speicherbewusstsein: Es sammelt alle Prägungen aus der Karmaformation an, welche zu Samen oder zur Ursache der bedingten Entstehung der Phänomene und der (Wieder-)Geburten werden.

Da dieses Bewusstsein eine Ansammlung von illusorischen Prägungen darstellt, ist es ebenfalls trügerisch, sich mit diesen zu identifizieren und diese sich anzueignen. In diesem Sinn sind sowohl Subjekt als auch Objekt illusorische Einbildungen und leer von inhärentem Eigenwesen. Die Nur-Bewusstsein-Lehre bezweckt daher die tiefer gehende Erläuterung der Ich-Leerheit 我空 wo kong (atma-sunyata) und Phänomen-Leerheit 法空 fa kong (dharma-nairatmya). Wie es aber dazu kommt, dass das Bewusstsein die Gestalten produziert, beschreibt das zweite Merkmal der Phänomene:

Was ist das Merkmal von Ursache und Bedingung aller Phänomene? Es sind die zwölf Glieder der Bedingungskette. Aufgrund dieses Phänomens entsteht jenes Phänomen, wie das Unwissen die Karmaformation verursacht, bis hin zur Entstehung und zur großen Ansammlung von Leiden/Unzulänglichkeiten. [6]

Vergleichen wir es wieder mit Xuanzangs Übersetzung:

Was ist das Merkmal der abhängigen bedingten Entstehung? Alle Phänomene entstehen durch Ursache und Bedingung. Gibt es dieses dann gibt es jenes, entsteht dieses dann entsteht jenes. Wie z. B. das Unwissen die Karmaformation verursacht, bis hin zur Ansammlung von großen Leiden/Unzulänglichkeiten. [7]

Interessanterweise nennt Bodhiruci die „zwölf Glieder der Bedingungskette“, aber Xuanzang sagt nur allgemein „entstehen durch Ursache und Bedingung“. Diese Kette des bedingten Entstehens stellte Gautama Buddha in der Lehrrede – Vinaya Pitaka, Mahavaga, 1. Kapitel – kurz nach seinem Erwachen unterm Baum am Fluss wie folgt dar:

  • Es entsteht aufgrund von Un­wissen Gestalten,
  • aufgrund des Gestaltens Bewusstsein,
  • aufgrund von Bewusst­sein Körper und Geist,
  • aufgrund von Körper und Geist die sechsfache (Sinnen-)Grundlage,
  • aufgrund sechsfacher (Sinnen-)Grundlage Berührungen,
  • aufgrund von Berührungen Gefühl,
  • aufgrund von Gefühl Verlangen,
  • aufgrund von Verlangen Anhaften,
  • aufgrund von Anhaften Werden,
  • aufgrund von Werden Geburt,
  • auf­grund von Geburt Alter, Tod, Kummer, Sorge, Leid, Trübsinn und Verzweiflung.

Auf diese Weise entsteht die Gesamtheit von Leiden/Unzulänglichkeiten.

  • Durch völlige Aufgabe und Auflösung von Unwissenheit löst sich Gestalten auf,
  • durch Auflö­sung des Gestaltens löst sich Bewusstsein auf,
  • durch Auflösung von Bewusstsein lösen sich Körper und Geist auf,
  • durch Auflösung von Körper und Geist löst sich die sechsfache (Sinnen-)Grundlage auf,
  • durch Auflösung der sechsfachen (Sin­nen-)Grundlage löst sich Berührung auf,
  • durch Auflösung von Berührung löst sich Gefühl auf,
  • durch Auflösung von Gefühl löst sich Verlangen auf,
  • durch Auflösung von Verlangen löst sich Anhaften auf,
  • durch Auflösung von Anhaften löst sich Werden auf,
  • durch Auflösung von Werden hört Geburt auf, durch Aufhören von Geburt hören Alter, Tod, Kummer, Sorge, Leid, Trübsinn und Verzweiflung auf.

Auf diese Weise löst sich die Gesamtheit von Leiden/Unzulänglichkeit auf.“

Die folgende Grafik soll diesen Prozess veranschaulichen:

Der buddhistische Grundsatz ist daher, dass alle Phänomene durch Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen entstehen und keine inhärente Natur aufweisen. Dabei geht es nicht darum, die Welt zu erklären, sondern um die Auflösung der Ursache der Entstehung des Leidens/der Unzulänglichkeiten. Wir gehen hier nicht jedes Glied durch. Der Schwerpunkt der Nur-Bewusstsein-Schule liegt beim Bewusstsein. Der Anfang der Bedingungskette ist das Unwissen oder die Verblendung, d. h. ein falsches Wissen oder eine falsche Sicht über die Phänomene bzw. Objekte. Die darauf basierenden Tatabsichten (Karmaformation) beflecken das Bewusstsein. Diese Prägungen bilden die Karma-Samen, welche im Speicherbewusstsein angesammelt werden. Sie transformieren sich bei gegebenen Bedingungen, sprich bei Kontakt mit den Sinnesobjekten, in Szenerien und färben die Sinnesbewusstseine. Das bedeutet das Merkmal der Ursache und Bedingung bzw. der abhängigen, bedingten Entstehung.

Der treibende Faktor, der die Karma-Samen zur Entfaltung und Transformation bringt, ist das Anhaftungsbewusstsein, welches dem Merkmal der illusorischen Unterscheidung bzw. des generellen konzeptuellen Festhaltens entspricht. Die Transformation und die Anhaftung passieren im Grunde im gleichen Moment. Die Phänomene oder Sinnesobjekte werden nicht so wahrgenommen, wie sie wirklich sind, sondern das Bewusstsein projiziert verzerrte Darstellungen derselben, welche aus eigenproduzierten Begriffen, Gestalten, Worten und Konzepten bestehen. Das Bewusstsein betrügt sich selbst durch eigene Projektionen. Die äußeren Sinnesobjekte sind zwar auch bedingt entstandene Phänomene, aber erst die trügerischen Projektionen im Inneren führen zu falschen Tatabsichten und Handlungen, welche wiederum das Bewusstsein prägen und als neue Karma-Samen gespeichert werden. In diesem Prozess sind sowohl Subjekt als auch Objekt falsch und trügerisch. Ist man imstande, nicht an die Objekte anzuhaften und diese zu sehen, wie sie wirklich sind, tritt das dritte Merkmal der Phänomene ein, welches bei Bodhirucis Übersetzung wie folgt beschrieben wird:

Was ist das Merkmal des absoluten Sinnes aller Phänomene? Es ist die Essenz der wahren Natur aller Phänomene, aufgrund welcher die Bodhisattvas mit rechter Achtsamkeit und voller Hingabe praktizieren, das undifferenzierte Phänomen erkennen und das unübertroffene vollständige Erwachen verwirklichen. [8]

Dazu wieder Xuanzangs Übersetzung:

Was ist das Merkmal der vollkommenen wahren Natur? Alle Phänomene haben die gleiche wahre Natur. Auf Basis dieser wahren Natur praktizieren die Bodhisattvas mit tatkräftiger Anstrengung.  Indem sie dem rechten Prinzip entsprechend und ohne Verzerrung ihre Gedanken pflegen, erlangen sie klares Verständnis. Mit dem klaren Verständnis kommen sie allmählich voran, bis sie das unübertroffene vollständige Erwachen verwirklichen. [9]

Durch vollständige Abkehr von der Anhaftung an die falschen Konzepte und Vorstellungen wird die wahre Natur erkannt, dass nämlich alles in Abhängigkeit voneinander bedingt entsteht. Dazu gibt es zwei Gleichnisse aus dem Sutra:

  1. Wie einer mit einer Augenkrankheit alles falsch sieht (abhängige bedingte Entstehung). Er hält aber die gesehenen Gestalten für wahr, haftet an diese an, hegt Worte und falsche Konzepte über sie (generelles konzeptuelles Festhalten). Nachdem die Krankheit geheilt wurde, erkennt er, dass die Gestalten nur Manifestationen des Bewusstseins waren und leer von intrinsischer/inhärenter Natur ist (die vollkommene wahre Natur). [10]
  2. Wie ein reiner Glasscherben: Färbt man ihn blau, dann sieht man ihn blau (abhängige bedingte Entstehung) und bildet sich ein, dieser sei ein Saphir (generelles konzeptuelles Festhalten). Bei Rot sieht man ihn als rot und glaubt, dieser sei ein Rubin. Bei Grün sieht man ihn als grün und denkt, dieser sei ein Smaragd. Und bei Gelb sieht man ihn als Gold an. Erkennt man die wahre Natur der Steine, dann weiß man, dass die Edelsteine nur Einbildungen waren (die vollkommene wahre Natur) [11]

Begreift man es, dass die Objekte sowohl im Außen auch im Innen nur abhängig bedingt entstandene Phänomene sind und leer von intrinsischer Natur ist, dann sieht man stets die Leerheit als ihre wahre „Gestalt“ und befreit sich vom generellen konzeptuellen Festhalten. Dadurch erlangt man die vollkommene wahre Natur. Die Praxis dazu heißen Samadhi und Vipassana, sprich: die Übung der Geistesstabilität und Einsicht. Im Sutra wird auch die Übung  der Samadhi und Vipassana zur Erlangung dieser wahren Natur eingehend erläutert. Daran erkennt man, dass die Lehre der Nur-Bewusstsein-Schule sehr praxisbezogen ist. Zuerst analysiert sie die Buddhalehre in Bezug auf die Wirkung des Bewusstseins, dann bietet sie auch einen Leitfaden für die Versenkungs- und Einsichtsmeditation. Interessanterweise hat dieser praktischer Teil immer mit dem Bodhisattva Maitreya zu tun. Dieser tritt hier in diesem Sutra als Fragender und Gesprächspartner auf und erhielt vom Buddha Gautama eine ausführliche Erläuterung zur Übung. Später soll er diese Lehre im Tusita-Himmel dem Asanga diktiert haben, woraus die Grundlagenwerke der Yogacara-Schule entstanden sind. Diese bauten das Übungssystem systematisch weiter aus. Dazu später mehr, wenn wir dann zur Übersetzung von Asangas Werken in China kommen.

Im Anschluss auf das obige Zitat wird der Zusammenhang dieser drei Merkmale der Phänomene zueinander geschildert. Dabei werden die Phänomen-Leerheit und die Ich-Leerheit eingehend beleuchtet und die sog. „dreifache Wesenslosigkeit“ oder die „drei Nicht-Naturen“ abgeleitet.

–> Fortsetzung: Teil 12: Das Samdhi-Nirmocana-Sutra über die dreifache Wesenlosigkeit aller Phänomene


[1] 爾時,聖者功德林菩薩摩訶薩,依一切法相,白佛言:「世尊!世尊說諸菩薩善知法相。世尊!菩薩善知諸法相者,云何名善知諸法相?世尊!菩薩能知幾種法故,名為善知一切法相,而如來說菩薩善知一切法相?」[…] ——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》; 爾時德本菩薩摩訶薩白佛言。世尊。如世尊說於諸法相善巧菩薩。於諸法相善巧菩薩者。齊何名為於諸法相善巧菩薩。如來齊何施設彼。為於諸法相善巧菩薩。[…] ——《解深密經卷二 一切法相品第四》玄奘譯

[2] 功德林!一切法相有三種相。何等為三?所謂虛妄分別相、因緣相、第一義相。——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》

[3] 吾當為汝說諸法相。謂諸法相略有三種。何等為三。一者遍計所執相。二者依他起相。三者圓成實相。——《解深密經卷二 一切法相品第四》玄奘譯

[4] 功德林!何者虛妄分別相?所謂名相所說法體,及種種相名、用義等。——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》

[5] 云何諸法遍計所執相。謂一切法名假安立自性差別。乃至為令隨起言說。——《解深密經卷二 一切法相品第四》玄奘譯

[6] 功德林!何者諸法因緣之相?所謂十二因緣,依此法生彼法,謂依無明緣行,乃至生大苦聚處。——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》

[7] 云何諸法依他起相。謂一切法緣生自性。則此有故彼有。此生故彼生。謂無明緣行。乃至招集純大苦蘊。——《解深密經卷二 一切法相品第四》玄奘譯

[8]功德林!何者是諸法第一義相?所謂諸法真如之體,諸菩薩等正念修行、至心修行證不二法,證彼法已乃至得成就阿耨多羅三藐三菩提。——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》

[9]云何諸法圓成實相。謂一切法平等真如。於此真如。諸菩薩眾勇猛精進為因緣故。如理作意無倒思惟。為因緣故乃能通達。於此通達漸漸修集。乃至無上正等菩提方證圓滿。——《解深密經卷二 一切法相品第四》玄奘譯

[10] 「善男子!如眩[6]瞖人眼中所有眩[*]瞖過患,遍計所執相當知亦爾。如眩[*]瞖人眩[*]瞖眾相:或髮毛、輪、蜂蠅、[7]巨勝,或復青、黃、赤、白等相差別現前;依他起相當知亦爾。如淨眼人遠離眼中眩[*]瞖過患,即此淨眼本性所行無亂境界;圓成實相當知亦爾。——《深密解脫經卷第二 聖者功德林菩薩問品第七》

[11] 「善男子!譬如清淨頗胝迦寶,若與青染色合,則似帝青、大青、末尼寶[8]像;由邪執取帝青、大青、末尼寶故,惑亂有情。若與赤染色合,則似琥珀末尼寶像;由邪執取琥珀末尼寶故,惑亂有情。若與綠染色合,則似末羅羯多末尼寶像;由邪執取末羅羯多末尼寶故,惑亂有情。若與黃染色合,則似金像;由邪執取真金像故,惑亂有情。如是,德本!如彼清淨頗胝迦上,所有染色相應;依他起相上,遍計所執相言說習氣,當知亦爾。如彼清淨頗胝迦上,所有帝青、大青、琥珀、末羅羯多、金等邪執;依他起相上遍計所執相執,當知亦爾。如彼清淨頗胝迦寶;依他起相,當知亦爾。如彼清淨頗胝迦上,所有帝青、大青、琥珀、末羅羯多、真金等相,於常常時,於恒恒時,無有真實、無自性性,即依他起相上,由遍計所執相,於常常時、於恒恒時,無有真實、無自性性;圓成實相,當知亦爾。


(Mit Korrekturen von Ursula Presslauer, Birgit Seissl, Jörg Hollenstein und Alexander Maurer)




Kategorien:Buddhismus China, Samdhi-Nirmocana-Sutra

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1 Antwort

  1. Es ist interessant, dass man diese oben so schön beschriebene leere illusorische Welt, mit so interessanten, aber ebenfalls leeren und illusorischen Gehirnabläufen, beides einer nur kurz aufleuchtenden Fata-Morgana gleichend, beschreiben kann.

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  1. Das Samdhi-Nirmocana-Sutra über das Anhaftungs-, Speicherbewusstsein und den Herz-Geist – DER WEG DER EINHEIT

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