
Ein Zitat aus dem Buch „Gütige Worte des Zen-Geistes des Altmeisters Binkai“, eine Sammlung von Zitaten des Seniorobermeisters Gao Binkai
Die Praxis beginnt damit, Vertrauen zu öffnen und Aufrichtigkeit wach werden zu lassen. Man setzt bei dem an, was im Alltag leicht umzusetzen ist, und lässt sich Schritt für Schritt zum Ort des himmlischen Sinns zurückführen. Dieser Ort ist kein besonderer Zustand, sondern ein Wiedererkennen der eigenen kindlichen Natur – klar, schlicht, unbefangen, freundlich. In dieser Natur gibt es kein Berechnen, kein Groll, keine Eifersucht. Sie ist einfach da, wie frischer Atem.
Sobald jedoch Gedanken entstehen, die vergleichen, gegeneinanderstellen oder festhalten wollen, wird der Weg schwerer und unruhiger. Das ist ein Zeichen dafür, dass man sich von sich selbst entfernt hat. In der Meditation bedeutet dies: innehalten, den Griff lösen, die Anhaftungen sinken lassen. Wenn die Vorstellung von „Ich“ und „Anderen“ sich im Augenblick auflöst, zeigt sich wieder die ursprüngliche Weite der kindlichen Natur – die stille Offenheit des himmlischen Sinns.
Schon ein Hauch von Festhalten kann jedoch den Blick trüben. Unter dem Einfluss von Selbstbezogenheit verwandelt sich die kindliche Natur rasch in ein engeres menschliches Herz, das in Gegensätze, Erwartungen und alte Spuren verstrickt. Aus solchen Verstrickungen entstehen Erfahrungen, die sich wie Lasten über lange Zeiträume hinweg fortsetzen.
Die Rückkehr zur kindlichen Natur beginnt im Gewahrsein des ersten Gedankens: Er entsteht – und darf vergehen. Der zweite und dritte Gedanke müssen nicht weiter verfolgt werden. Meditation übt genau dieses Loslassen: den Ursprungspunkt sehen und nicht an das Folgende anknüpfen. Darum weisen die Meister zunächst auf die kindliche Natur hin. Sie ist nicht etwas Zusätzliches, sondern identisch mit dem himmlischen Sinn, mit dem Herz des Erwachens, mit dem stillen, wachen Kern, in dem es „nichts zu ergreifen“ gibt – die ursprüngliche, klare, naturhafte Buddha-Natur.
—— Aus Gütige Worte des Zen-Geistes von Ältester Binkai,Seite 31
修道是從啟信、啟誠著手,從易修易做處著手,帶回“天心處”落腳。何謂“天心處”落腳,最重要的要會“童心”。不拐彎抹角,坦蕩平實友善;有童心的人,不計較,不仇恨,不嫉妒,這麼簡單,誰都會做。
若用心計較、對立,則越修越難,越修越煩;因為你走入歧途,修錯了,趕快回頭,放下執著,去人相我相,當下即進入童心的無心,即進入天心。若加一點執著,受自私自利的控制,童心即變為人心,則一切恩怨得失對立,甚至成為幾世都難以化解的業力了。
恢復童心的辦法用第一念,前念生、後念無繼,學放下、第二第三念不要理它,所以師傳本來,先傳童心,童心即天心,即佛心即聖心,即是法身覺了無一物,本源自性天真佛。
——《斌凱老人禪心慈語第三十一頁》
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