„Alle Buddhas der drei Zeiten„

Herz Sutra – „Alle Buddhas der drei Zeiten, erlangen durch vollkommene Weisheit unübertroffenes vollständiges Erwachen“

—Begleitlektüre zum Drei Schätze Retreat am 23.06.2021

Diese erwähnten „drei Zeiten“ sind ganz einfach und profan die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Der Ausdruck „Die drei Zeiten“ war im alten Indien und China üblich für „immerzu, andauernd, zu jeder Zeit“. Dieser Zeitbegriff ist daher nicht aus einer materialistischen Sicht zu betrachten, sondern nur ein vom Geist wahrgenommenes und bestimmtes Phänomen. Aus dieser Sicht gibt es daher keine festgelegte objektive Zeitabfolge von Geschehnissen, die man in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft trennen kann, sondern nur Entfaltung des Geistes bzw. die Manifestation der geistigen Phänomenen. Das Karma, das im Geiste geformt ist, formt das Dasein und dessen Umfeld. Es ist von früheren, gegenwärtigen und zukünftigen Existenzen die Rede, aber diese sind so wie Träume, die sich im Geiste in diesem Moment abspielen. Wacht man auf, dann sind die drei Zeiten nur ein Moment. Deshalb heißt es: entsteht der Geist, entstehen alle Phänomene, erlischt der Geist, vergehen alle Phänomene. Während sich aus dem Karma weltliche Wesen bilden, sind es die guten Willen oder Willensäußerungen (Gelübde), die das Dasein von Buddhas ausmachen. Durch das Karma verhärtet sich die Vorstellung eines individuellen Ichs, im Gegensatz dazu wird man durch den guten Willen mehr die Verkörperung eines Buddhas. Zum Beispiel ist jeder, der voller Mitgefühl ist, damit bereits ein Avalokiteshvara. Ein Buddha ist daher nicht als ein individuelles (göttliches) Wesen zu verstehen, sondern die Manifestation oder Verkörperung der tugendhaften Kräfte, wie z. B. Güte, Barmherzigkeit usw. Auf die Praxis bezogen geht es also immer um die Entfaltung von gutem Willen zur Wandlung des Geistes. So soll dieses Thema „Alle Buddhas der drei Zeiten“ betrachtet werden, ohne sich in fatalistischen oder fanatischen (Glaubens-)Vorstellungen zu verfangen.

Es ist für das buddhistische Weltbild selbstverständlich, dass Gautama, der historische Buddha, weder der einzige vollständig Erwachte war noch in Zukunft sein wird. Die antiken Texte sehen es so: Immer wieder in der Menschheitsgeschichte erreichen einzelne Individuen durch beharrliche Bemühungen und unerschütterlichen Willen nicht nur selbständig das Erwachen, sondern darüber hinaus verfügen sie über die vorzüglichen Qualitäten, die notwendig sind, um die Lehre von diesem Erwachen (also den Weg zur Befreiung) auch anderen mitzuteilen. So gelingt es ihnen, die Lehre in der Welt wieder fest zu etablieren. „Wieder“ deswegen, weil diese Lehre, der Dharma, jeweils im Laufe der Jahrtausende immer wieder niederging und in Vergessenheit geriet. Im zyklischen Weltbild der alten Inder kann dieses Entdecken und Verlieren, dieses ständige neue Auftreten eines Buddhas, im Prinzip endlos so weitergehen.

Sprechen wir etwas ausführlicher über diese Qualitäten und Fähigkeiten, die ein Buddha im Laufe seines Weges zum Buddhatum entwickeln muss. Ein eigenes Genre in den frühen buddhistischen Schriften sind die sogenannten Jātakam, das heißt „Wiedergeburtsgeschichten“. Sie erzählen von verschiedenen früheren Leben desjenigen Bodhisattvas, der dann schließlich zum historischen Buddha Gautama wurde. In jeder dieser Episoden (Jatakas) wird eine Lebensgeschichte, ihre Irrungen und Wirrungen bzw. eine schwierige Situation geschildert, und dem Leser wird gezeigt, wie der Protagonist dabei eine Tugend vollendet hat und karmischen Verdienst gewann, der ihn wiederum weiterbringt auf seinem Bodhisattva-Pfad. Diese Jatakas waren in der Geschichte der Buddhalehre immer äußerst beliebt, da sie oft wie volkstümliche Sagen klingen. Sie haben bei den Zuhörern definitiv einen Nerv getroffen. Ihr großer Nutzen ist, dass sie ein Gefühl dafür vermitteln, wie ungeheuer viel dazu gehört, den Bodhisattvaweg zu gehen oder anders gesagt, den Tugendverdienst eines vollkommen Erwachten zu erlangen.

Einen Buddha könnte man ja immerhin als ein vollkommenes menschliches Wesen definieren. Es leuchtet schon ein, dass das nicht von heute auf morgen geschieht. Es spricht übrigens auch nichts dagegen, wenn man in einem naturwissenschaftlichen Weltbild verankert ist, sich unter einem Buddha die nächste Stufe der Evolution nach dem Menschen von heute vorzustellen, die von einzelnen Individuen immer schon bereits vorab etabliert wurde. Zuerst sei aber nochmal daran erinnert, dass unsere Referenztexte im alten Indien entstanden sind, und in diesem Umfeld lag der Gedanke einer Entwicklung ganz fern. Man ging vielmehr selbstverständlich von einem zyklischen Weltbild aus, in dem sich das „Immer-Gleiche“ in riesigen Zeitspannen ständig wiederholt. Daher werden sowohl die Menschen einer fernen Vergangenheit als auch einer fernen Zukunft als eisenzeitliche Inder vorgestellt, alle tragen indische Namen, von allen wird Clanzugehörigkeit und Kaste genannt. Das hat damals offensichtlich nicht weiter gestört.

In einer Lehrrede in der „Sammlung der langen Reden“ zum Beispiel, in der Gautama ausführlich über Buddhas der Vergangenheit spricht, ist der Kontext der Rede folgender. Sie beginnt damit, dass einige Mönche zusammensitzen und über das Thema „frühere Existenz“ diskutieren. Nun tritt Gautama auf, setzt sich dazu und nimmt am Gespräch teil. „Wollt ihr denn ein Lehrgespräch über frühere Existenz hören, Mönche? Dann passt auf.“ Absurd große Zeitspannen nennend (das ist typisch indisch) berichtet er nun von früheren Buddhas: Von Vipassi, Sikhi, Vesabhu, Kakusandha, Konagamana, zuletzt von Kassapa. Dies ist keine vollständige Auflistung, an anderen Stellen werden weitere Namen genannt. Sie alle werden sehr standardmäßig und ausführlich beschrieben. Die Mönche fragen sich nun, woher Gautama das weiß? „Durch das Durchdringen der Beschaffenheit des Daseinsgesetzes…“ lautet seine Antwort. [1]

Es scheint, als wäre das Hauptanliegen der Lehrrede, das Gemüt anzusprechen und ein Gefühl für eine riesige, kosmische Perspektive zu geben, für die Endlosigkeit des Daseinskreislaufs und die Kostbarkeiten eines Buddha und eines bestehenden Dharmas. Darin ist diese Art von Lehrreden den Jatakas verwandt. Der Fokus wird vom konkreten menschlichen Leben und den damit verbundenen Lehrinhalten weg und auf kosmische Gesetzmäßigkeiten gelenkt. Auch dies ist durchaus ein menschliches Bedürfnis, dies kann für dafür empfängliche Menschen aufbauend, ermutigend und tröstend wirken. Noch stärker gilt das für den Blick in die Zukunft, der in den alten Texten zuweilen gemacht wird. Gautama ist ja nicht der letzte in der Reihe der Erwachten.

Eine weitere Lehrrede in der „Sammlung der langen Reden“ dreht sich vorwiegend um zukünftiges Geschehen. Wieder wird sehr sagenhaft die weitere Entwicklung der Menschheit geschildert. Nach einer Epoche des absoluten moralischen Tiefstandes geht es wieder aufwärts, bis hin zu einer Welt, in der es recht harmonisch und spirituell zugeht. Das ist die Zeit, in der wieder ein Buddha auftritt:

„Bhikkhu’s, zu jener Zeit wird in der Welt der erhabene Metteyya als vollendeter vollkommen Erleuchteter erscheinen, kundig des rechten Wissens und des rechten Weges, als Pfadvollender, Welterkenner, unvergleichlicher Menschenerzieher, Lehrer von Göttern und Menschen, als erhabener Buddha, geradeso wie in der Gegenwart ich in der Welt erschienen bin […]

Er wird (das Wesen) dieser Welt samt der der Götter, Māra’s und Brahmā-Götter, (das Wesen) der Kreaturen einschließlich der Samaṇas, Brahmanen, Götter und Menschen offenbaren, nachdem er es selbst erkannt und durchschaut hat, geradeso wie in der Gegenwart ich […]

Er wird die Lehre predigen, die schön am Anfang, schön in der Mitte und schön am Ende ist, voll Bedeutung und Sorgfalt in der äußeren Form, den lückenlos vollständigen, reinen, heiligen Wandel wird er predigen, geradeso wie in der Gegenwart ich […] Er wird eine Bhikkhu-Gemeinde von vielen tausend Bhikkhu’s leiten wie in der Gegenwart ich eine solche von vielen hundert leite.“[2]

Diese Beschreibung ist sehr formelhaft und verwendet die üblichen Standardausdrücke der Palitexte.  Daher fassen wir mal zusammen, was uns dieser Textabschnitt sagt. Da ist einmal der Name des zukünftigen Buddhas genannt: „Metteyya“ erinnert sofort an den Pali-Ausdruck „Metta“ für „Freundlichkeit, Wohlwollen, Fürsorge“. So weit so gut, und dies wird ja auch traditionell mit Metteyya assoziiert. Erst vor kurzem bin ich aber auf einen kurzen Essay eines australischen Mönchs und Pali Übersetzers gestoßen, der überzeugend darlegt, das nach den Regeln der Pali Sprache Metteyya ganz klar „der, der die Mutter ehrt“ heißt. Das wird in den Palitexten also dem zukünftigen Buddha als Hauptmerkmal zugeschrieben.

Dies sind im Wesentlichen die Aussagen der ursprünglichen Lehrreden zu den Buddhas der drei Zeiten und zu Buddha Metteyya. Im späteren Sanskrit-Buddhismus wurde Maitreya, so die Sanskrit Schreibweise, im Lauf der Zeit immer mehr zum Thema. Das Auftreten des Yogacara steht insofern mit ihm in Zusammenhang, dass Asanga für sich beanspruchte, vom Bodhisattva Maitreya aus einem Götterbereich (tushita) heraus die Inhalte seiner Werke empfangen zu haben. Eine andere Überlieferung innerhalb der Mahayana-Schulen sagte dazu aber, dass der konkrete menschliche Lehrer Asangas den Namen Maitreya trug, somit hier ein Missverständnis aufgrund der Namensgleichheit entstand. Ist das der Fall, zeigt es wiederum die Popularität des Maitreya zu Asangas Lebzeiten. Wie dem auch sei, es existieren auch philosophisch sehr anspruchsvolle Mahayana Texte, deren Autorschaft dem Bodhisattva Maitreya direkt zugeschrieben wird! Sie sind in der tibetischen sowie in der chinesischen Tradition überliefert.

Nachdem im Zuge der Jataka Erzählungen ja schon gezeigt wurde, dass jeder Buddha im Verlauf der Menschheitsgeschichte unermessliche Zeitspannen lang als Bodhisattva Tugenden entwickeln, Verdienste sammeln und Fertigkeiten erwerben musste, leuchtet es ein, dass zum Buddha Maitreya in einer fernen Zukunft die Wurzeln jetzt, in unserer Zeit gelegt werden müssen. Während das Wirken als Bodhisattva für Gautama in ferner Vergangenheit geschah, findet es für Maitreya im gegenwärtigen Zeitalter statt. Ab hier stellen wir daher vorwiegend chinesische Texte über den BodhisattvaMaitreya vor. Natürlich sind diese Geschichten und Anekdoten, oft legendenhaft klingend, unmöglich zu „beweisen“. Umgekehrt gilt es genauso, nie wird man solche Überlieferung „widerlegen“ können. Was also fängt man damit am besten an? Es gilt, nach dem tieferen Sinn dieser Texte zu fragen. Als reine Faktenerzählung sind sie für den Übungsweg nutzlos. Wie bei den Jatakas liegt der Sinn aber nicht in Wissensvermittlung, sondern es wird uns das Wesen Maitreyas nicht auf der Verstandes- sondern der Gemütsebene dargestellt. So gesehen können sie dafür empfänglichen Menschen sogar viel mehr bringen als trockene Anleitungen und Erklärungen, welche ebenfalls einen großen Teil des buddhistischen Schrifttums ausmachen.

Zuvor versuchen wir noch, die Eigenart Maitreyas mehr abstrakt darzustellen. Die zahlreichen im Mahayana bekannten Bodhisattvas sind nicht alle genau gleich. Es gibt durchaus individuelle Unterschiede. Ihre Eigenschaften und Vorzüge setzen verschiedene Schwerpunkte. Den Bodhisattva Avalokiteshvara kennen wir ja gut als Protagonist des Herz Sutras und wissen bereits, dass er die Barmherzigkeit verkörpert. Barmherzigkeit strebt danach, die Nöte der fühlenden Wesen zu lindern. Analog dazu verkörpert Maitreya die Güte, den Wunsch den Mitwesen Freude und Glückseligkeit zu bringen. Sein offenes und weites Herz lässt ihn auch bereitwillig auf alle Menschen zugehen und alle Umstände und Situationen anzunehmen und zu akzeptieren. Wir erkennen hier auch unterschiedliche Nuancen in der individuellen Lehrart, verglichen mit Gautama. Das Kultivieren von Zurückgezogenheit und meditativer Versenkung scheint beim „Buddha der Zukunft“ eine geringere Rolle zu spielen, zugunsten einer in die Breite gehende, auf zwischenmenschlicher Güte und Herzlichkeit basierenden Befreiungslehre.

Wenn also die Abfolge der verschiedenen Buddhas in den alten Texten schematisch als die Wiederentdeckung der immer gleichen Lehre beschrieben wird, ist das ungenau. Die Buddhas haben durchaus individuelle Züge. Und nicht zu vergessen: Zeitalter und Kulturen ändern sich (das Daseinsmerkmal der Unbeständigkeit!). Ein „Maitreya-Buddhismus“ wird in ferner Zukunft in einer völlig anderen Zivilisation auftreten und wohl sehr fremd wirken. Wenn wir im Vergleich die Aussagen der alten Texte zu Buddhas der Vergangenheit anerkennen: Wann in der bisherigen Menschheitsgeschichte mögen sie aufgetreten sein? Dass es keine historischen Spuren gibt, darf jedenfalls nicht verwundern. Es hat seinen Reiz, sich einen Vipassi oder Dipankara vor 200.000 Jahren irgendwo in Afrika vorzustellen, am Lagerfeuer z. B. einer Homo Erectus Gruppe sitzend. Wie mag eine Buddhalehre in diesem Fall geklungen haben? Hat es überhaupt schon eine Sprache gegeben? Kann der Dharma vor dem Entstehen menschlicher Sprache vermittelt worden sein? Man denke an die Episode, als Gautama Buddha schweigend eine Blume hochhielt und der „Stammvater“ des Zen, Mahakassapa, verstehend lächelte. Ebenso fern wird uns Heutigen wohl auch die Welt eines Buddha Maitreya sein. Den Namen wird niemand mehr kennen. Unwahrscheinlich, dass Englisch, Deutsch, Chinesisch noch bekannt sind. Die Sprache dieser Lehre wird es wohl noch gar nicht geben. Dies sind natürlich Gedankengänge aus der materialistisch dialektischen Sicht. Aus der idealistischen Sicht kann grundsätzlich keine Möglichkeit ausgeschlossen werden.

Kommen wir wieder zurück zum Maitreya. Es gibt eine Gruppe von Mahayana Sutren im Chinesischen, die vom Werdegang und verschiedenen Existenzen des Bodhisattva Maitreya handeln. Im „Sutra über den Aufstieg des Maitreya“ wird sein Leben als Ajita, als Schüler Gautamas, beschrieben. Nachdem Gautama Buddha bei einer Versammlung ihn für die zukünftige Buddhaschaft kennzeichnete, meldete der Bikkhu Upali Bedenken an:

„Dieser Ajita hat die (geistigen) Ausflüsse (asava/asrava) nicht unterbrochen und ist daher ein weltlicher Mensch. Ist dieses Leben zu Ende, wo wird er denn wiedergeboren? Er ist zwar in die Hauslosigkeit gegangen, übt aber keine Samadhi und beendet nicht die Befleckungen. Der Buddha bestätigt ihm aber eine zukünftige Buddhaschaft […]?“

„Ausflüsse“ ist anderes Konzept zur Erklärung der geistigen Befleckungen oder Hindernissen, unter denen die gewöhnlichen Wesen leiden. Man denkt dabei gleich daran, wie ihnen ihre angesammelten Verdienste nicht erhalten bleiben, sondern sozusagen wie durch ein Leck „ausfließen“. Die Bedenken des Upali beziehen sich darauf, dass er nie beobachtete, dass Ajita je Versenkung üben würde. Wie sollte er dann die Ausflüsse überwinden, um den Weg zum Erwachen gehen zu können?

Buddha antwortete Upali: „[…] Der Tathagata, der vollkommen Wissende, spricht hier zu allen und bestätigt: der Bodhisattva Maitreya wird das höchste vollkommene Erwachen (anuttara-samyak-sambodhi) verwirklichen. Er wird in zwölf Jahren ableben und im Tushita-Himmel wiedergeboren. […] Jene Lebewesen, die ihr Karma reinigen und die sechs Paramitas praktizieren, werden bestimmt auch im Tushita-Himmel wiedergeboren und den Maitreya treffen. Sie werden ihm in die irdische Welt folgen und unmittelbar die Lehre von ihm vernehmen. Dadurch werden sie alle kommenden Buddhas des aktuellen und des nächsten Zeitalters antreffen können und von ihnen die Verwirklichung der Buddhaschaft bestätigt bekommen. […] Höre gut zu: der Bodhisattva Maitreya wird in künftiger Zeit die große Zuflucht für die fühlenden Wesen werden. Wisse, dass wenn man bei ihm Zuflucht findet, man den höchsten Weg ohne Rückfall erlangen wird. Sie werden, wenn Maitreya das höchste vollkommene Erwachen verwirklicht, den Glanz des Buddhas erblicken und von ihm die [künftige] Buddhaschaft bestätigt bekommen.“[3]

Aus diesem Text wird die zukünftige Rolle des Bodhisattva Maitreya ersichtlich. Der erwähnte Tushita Himmel ist jener Daseinsbereich, von welchem aus alle in der Welt wirkenden Buddhas ihre letzte Runde als Mensch im Daseinskreislauf antreten. Im Schema der drei Daseinswelten gehört er noch zu den Sinneswelten, wo er der 4. von den 6 Himmelbereichen ist. Das Wort Tushita bedeutet „Zufriedenheit, Besonnenheit“ und beschreibt die Verfassung der Wesen, die dort wiedergeboren werden. Er gilt daher als ein „Reines Land“. Diese „Reinen Länder“ sind aus Gelübden von Buddhas oder Bodhisattvas, die die fühlenden Wesen auf dem Weg zur Befreiung auffangen wollen, entstanden. Der Tushita Himmel ist das der Menschenwelt nächste reine Land. Bodhisattva Maitreya ist der Herr dieses Landes.

Warum ist Maitreya so bedeutend? Das sehen wir an seinen Gelübden, die in mehreren Sutren aufgezeichnet sind. Das „Sutra des allwissend aufleuchtenden Heiligen, der aus Güte kein Fleisch verzerrt“ erzählt folgende Begebenheit. Als der junge Maitreya zum ersten Mal Buddha Gautama aufsuchte, fiel er schon wegen seines würdevollen Aussehens auf. Ein anwesender Brahmane fragte den Buddha:

„Dieser Junge hat ein außerordentlich würdevolles Aussehen, unermesslich ist sein Glanz, ganz dem Buddha gleich. Bei welchem Buddha entfaltete er seinen ersten Willen zur Praxis? Welches Sutra studierte er?“ [4]

Der Buddha erzählte ihm vom Vorleben Maitreyas aus unermesslichen vergangenen Äonen (asaṃkhyeya kalpas). Er war sehr klug und belesen, daher nannte man ihn „Der im vollkommenen Wissen Aufleuchtende“. Er war ein Schüler des Buddhas des damaligen Zeitalters, der ebenfalls Maitreya hieß. Dessen Worte wurden zum „Sutra des Lichtes und des Meeres der unerschütterlichen Güte und großen Barmherzigkeit“. Mit seinem Lehrer als Vorbild wünschte er tatkräftig diesem Sutra gemäß zu praktizieren und Verdienste zu leisten. Er gelobte in den künftigen Äonen das höchst vollkommene Erwachen zu erlangen und ebenfalls Maitreya Buddha genannt zu werden.

Er ging in die Zurückgezogenheit in den Wald. Dann kam eine große Überschwemmung, und eine Hungersnot brach übers Land aus. Da er vom regelmäßigen Spendengang abhängig war, saß er sieben Tage lang ohne zu essen da. Zwei Hasen, ein großer und ein kleiner, kamen vor ihn. Unentwegt saß er da, ohne den geringsten Willen zu zeigen, die Hasen zu verspeisen. Da sprang plötzlich der größere Hase von selbst in das Lagerfeuer, worauf hin der kleine nachsprang. Es sah so aus, als opferten sich die Hasen, um den Heiligen vor einem Hungertod zu bewahren. Der Praktizierende fühlte sich zutiefst von dieser Szene betroffen. Er schwor daraufhin:

„Möge mein Körper auch zugrunde gehen, dennoch bringe ich es nicht übers Herz, das Fleisch der fühlenden Wesen zu verzehren. […] Ich gelobe, in allen weiteren Leben keinen Gedanken des Tötens zu hegen, für ewig nicht das Fleisch zu verzehren, in das weiße Licht der unerschütterlichen Güte einzutreten, ja sogar das Buddhatum zu verwirklichen und das Gebot zum Aufhören des Fleischverzehrens einzuführen.“[5]

Ein weiteres Sutra, das „Mahayana Sutra zur Betrachtung des Geistbodens“ erwähnte ebenfalls, dass Bodhisattva Maitreya von Beginn an den Willen äußerte, kein Fleisch zu essen, und aus diesem Grund Maitreya, der Gütige, genannt wird. [6] Deshalb bekam er in all seinen Leben den Namen Maitreya.

Die Bedingungen, unter welchen sie ihre Lehre verbreiten, unterscheiden sich bei Maitreya und Gautama. Während Gautama in einem stark befleckten, leidhaften Umfeld vom Überwinden des Leidens zu lehren wünschte, lautet das Gelübde des Maitreya anders. Im „Sutra der Grundgelübde des Bodhisattva Maitreya“ wird es so beschrieben:

„Zur Zeit meiner Verwirklichung der Buddhaschaft werden die Menschen in meinem Reich all die Unreinheiten nicht haben. Klein sind der sexuelle Trieb, die Neigung zur Aggression und das Fehlwissen. Emsig verfolgen sie die zehn tugendhaften Handlungen. Erst dann werde ich das höchst vollkommene Erwachen ergreifen.“ [7]

Dieses im obigen Zitat beschriebene Reich, das der Maitreya gelobt zu verwirklichen, ist ein Abbild der Gemütsverfassung der Wesen des Tushita Himmels. Der Bodhisattva will also die Menschenwelt dem Tushita Himmel angleichen und so ein Reines Land realisieren. In einer derartig umgestalteten Welt wird er als Buddha wirken.  

Unabhängig von seiner zukünftigen Buddhaschaft gelobte Maitreya weiters in Verfallszeit der Lehre Gautama Buddhas seine Hauptlehre zu beschützen. Im Mahāratnakūṭa Sūtrawird erzählt:

Zu dieser Zeit legte der Weltgeehrte seine rechte Hand auf den Kopf des Bodhisattva-Mahasattva Maitreya und sagte:

„Maitreya, ich weise dich an, zu der Zeit der hinteren 500 Jahre, also zur Zeit des Untergangs des Haupt-Dharma, den Schatz des Buddha, des Dharma und des Sangha zu beschützen, sodass sie keinen Abbruch erleiden.“

Daraufhin erhob sich Bodhisattva Maitreya, entblößte seine rechte Schulter, beugte sein rechtes Knie zu Boden, faltete ehrerbietig seine Hände und sagte:

„Zum Wohle aller Wesen nahm ich bereits das Leiden unermesslicher Zeitalter auf mich. Wo jetzt der Tathagata mir das Haupt-Dharma übergab, wie kann ich nun die Aufgabe nicht übernehmen? Weltverehrter, ich nehme es heute auf mich, in dieser kommenden Zeit, die Lehre des höchst vollkommenen Erwachens, die vom Tathagata über unermessliche Zeitalter angesammelt wurde, zu demonstrieren und zu präsentieren. […]“[8]

Was bedeutet hier die „hinteren 500 Jahre“? Sie beziehen sich auf die Zeit des Untergangs der Buddhalehre. Es gibt hier zwei gängige Erklärungen. Die eine geht von einem sukzessiven Abfall der Wirkung der Buddhalehre in fünf 500-Jahres-Schritten aus. Es ist nicht fixiert, ob es sich dabei um die letzten 500 Jahren oder nach diesen Schritten handelt. Die andere Version sagt, dass sich dieser Ausdruck auf die Zeit 500 Jahre nach dem Ableben des Buddha Gautama bezieht.

In China wurde der zukünftige Buddha die populäre und beliebte Gestalt des Mi-Le 弥勒 unverkennbar mit seinem dicken Bauch, fröhlichen Lachen und geschulterten Stoffsack:

Dieses Äußere, bekannt von zahllosen Statuen und Bildern, bezieht sich auf eine Inkarnation Maitreyas zu Beginn des 10. Jh.  Er wird beschrieben als vaga­bundierender, unkonventioneller buddhistischer Mönch mit dem Namen Qici 契此, der­ den Menschen mit spontanen, unortho­doxen Metho­­den in ihren Nöten beistand und sie auf unkonventioneller Art und Weise belehrte. Das chinesische Werk „Die Jingde-Aufzeichnung der Übertragung der Lampe“ aus dem Jahr 1004, ein 30-bändiges Buch, das aus Biografien der Chan-Meister und anderer bekannter buddhistischer Mönche besteht, berichtet über den Abschied des Stoffsackmönchs wie folgt:

Der Meister saß auf einem Felsen unterhalb des östlichen Korridors des Yuelin-Tempels, zeigte sein Erlöschen mit den Versen: „Maitreya, der wahre Maitreya, unzählig sind seine Verkörperungen. Er zeigt sich ständig den Menschen, die Menschen aber erkennen ihn nicht.“ [9]

In einem weiteren bibliografischen Werk „Die Legenden der großen Mönche der Song-Dynastie“ wird berichtet, dass nach dem Ableben des Meisters er „später weiterhin in anderen Präfekturen gesichtet wurde. Er wanderte weiterhin mit einem Stoffsack auf der Schulter herum.“[10]

Seine Attribute werden traditionell so ausgelegt: Der große Bauch verdaut die Nöte und Leiden der Wesen, das Lachen symbolisiert die Befreiung, der Stoffsack kann ge­schultert werden wie die Verpflichtungen und Auf­gaben der Menschen – aber auch abgelegt kann er werden, wie Sorgen und Lasten – wie letztlich überhaupt die Illusion eines eigenen isolierten Ich! Diese populäre Gestalt des chinesischen Buddhismus ist also der große Ahnlehrer der Gemeinschaft des Weges der Einheit und somit deren Ideal und Vorbild. Seinen Geist, seine Haltung will man in der Welt verbreiten helfen.

Dazu Zitate vom Erhabenen Lehrer:

Ihr seid meine Schüler, damit seid ihr eben „Enkelschüler“ des Maitreya. Wie sollen die Schüler des Ahnlehrer Maitreyas sein? (Seufzer) In dieser Schlussphase geraten die Menschen ständig in Streit (um Vorteile und Besitz). Daher tragen jene, die Großmut und Toleranz aufbringen können, die Merkmale des Maitreya und sind seine wahren Schüler.  

Egal was passiert, du sollst bei allem gelassen bleiben. Die Zeit vergeht, egal ob du gut oder schlecht drauf bist. Verwickle dich daher nicht in Rechthaberei. Merke: der beste Spieler ist unerschütterlich. Kommt einer, bleibt er so wie er ist, geht er weg, ist er noch immer unverändert. Nichts belastet sein Herz und führt zu Gemütsregungen.

Der Lehrer möchte, dass ihr die Heiligen und Weisen als Vorbild seht. Schau nicht immer nur nach außen, sonst hast du nicht das Wissen und die Sicht eines Buddhas, sondern nur eines gewöhnlichen Menschen, in Gang gesetzt. Wenn du einen Menschen als Mensch betrachtest, dann hast du noch nicht begriffen, ihn als einen Buddha zu respektieren, sodass du ihm nichts nachträgst. So hast du noch nicht richtig praktiziert. Denke an das Wort „Tathagata“: Alles ist so wie es von Natur aus ist. D. h. sein natürliches, wahrhaftiges Wesen so wie ein Buddha wiederzuerlangen. Bei der Praxis geht es daher nicht darum, einen Buddha irgendwo zu finden oder anzubeten, sondern du sollst dein eigenes Wesen als Buddha sehen und ehren! [11]

Die tugendhaften Praktizierenden in der Periode des weißen Yang (die Schlussphase des Dharmas, die Gegenwart) sollten Angehörige der Maitreya-Familie sein: Sie haben keine Furcht vor Leben und Tod und streben nicht nach der Überwindung der Fesseln. Sie sollen die Säulen, die das große Fahrzeug des Bodhisattvaweges tragen und entfalten, sein. Sie treten in die Fußstapfen der Heiligen und Weisen, die ohne Furcht vor dem Samsara und den Fesseln sich in die Sinneswelten begeben, um den Mitwesen zu helfen. Sie vermitteln allerorts das Dao und verkünden die glückselige Stimme des Maitreya. Sie geben ihr Bestes, um den Mitwesen zur Glückseligkeit des reinen Geistes zu verhelfen. Sie ernähren sich fleischlos und schützen die Lebewesen. Sie halten die Silas ein und leben die zehn guten Tugenden. Sie ehren den erhabenen Maitreya und meditieren über die eigene Natur. Sie zeigen jenen, die mit ihnen in karmischer Beziehung stehen, den Weg, ohne Mühe und Stress zu scheuen. Sie suchen nicht das Nirvana für sich und flüchten nicht vor dem Samsara. So entsprechen sie der Tugend eines Praktizierenden in der Schlussphase des Dharmas, so leisten sie den himmlischen Verdienst!

Um die Leiden der weltlichen Wesen in dieser Schlussphase des Dharmas zu lindern und zu verhindern, dass sie tiefer fallen, zieht Maitreya sie mit der Kraft seiner Gelübde der unermesslichen Güte an. Er nimmt sie im Tushita-Himmel auf, um ihre Buddhanatur vor Rückfall zu schützen. Wenn die Zeit kommt, in welcher das reine Land auf Erden verwirklicht wird, werden sie den Ahnlehrer Maitreya wieder in die menschliche Welt folgen. Maitreya wird unter dem Longhua-Baum (naga pushpa) sich als Buddha manifestieren. Er wird drei Mal das Rad der Lehre drehen und die Lehre verkünden. Alle Anwesenden können vom Buddha persönlich die Lehre vernehmen und überwinden den Kreislauf von Leben und Tod (Samsara). Diese große geistige Ernte ist dann vollendet. Von daher kommt die (Prophezeihung der) drei Versammlungen des Longhua-Baumes.

Da die Welt jedoch ein reines Land geworden ist, warum muss Maitreya in die Welt zurückkehren und die Longhua-Versammlungen durchführen? Obwohl die Welt ein reines Land geworden ist, hat sie noch nicht den Zustand erreicht, der den vollkommenen Tugenden des Buddhas entspricht. Daher kommt Maitreya, der gütige Erhabene, als Bodhisattva des Tushita-Himmels zu letzter Wiedergeburt auf die irdische Welt, um das Buddhatum unter dem Longhua-Baum aufzuzeigen. Er dreht dann kräftig das Rad des Dharma, sodass alle, die die Lehre vernehmen, die Frucht des Arhats oder noch Höheres verwirklichen. Das ist auch das Ziel des Praxisweges in der Weißen-Yang Periode! Daher ist das reine Land kein Ort, an dem die Menschen vor Leiden flüchten oder den Genuss suchen, sondern ein Ort für das Bodhicitta, wo man mit dem Geist zur „Erschließung unbestellter Äcker“ den Mitwesen zur Glückseligkeit verhilft.

Für die Welt der Menschen bedeutet es, die Milliarden von Menschen zu einer Familie, die turbulente unruhige Welt zur Welt der großen Harmonie und den leidvollen Daseinsbereich zum reinen Land auf Erden zu verwandeln. Für die abertausenden Sekten und Religionen heißt es, unabhängig von Nationalität, Region, Rasse und Religion harmonisch miteinander auszukommen. Das heißt, bezogen auf das Naturprinzip und das Geistwesen wird es eine einheitliche Betrachtung unabhängig von der Religionszugehörigkeit geben. Wenn die Zeit reif ist und Maitreya Buddha auf diese Welt kommt, zeigt er sich als Verkörperung der Weisen der fünf (symbolisch) Religionen. Buddhisten betrachten ihn als den Maitreya Buddha, Daoisten und Konfuzianer sehen in ihm Laozi und Konfuzius, Christen respektieren ihn als die Rückkehr Jesu, Muslime sehen ihn als das Wiederkommen von Mohammed an. Deshalb werden die Jünger aller Religionen immer noch jeweils ihren Stil und ihre Sprache beibehalten, und jeder wird zum Naturprinzip und zur Kraft der Gelübde des Maitreya Zuflucht finden! Menschen, Himmelswesen und Geister können an den Longhua-Versammlungen teilnehmen, vom höchst vollkommen erwachten Lehrer persönlich den Dharma vernehmen, unermesslich davon profitieren und die heilige Frucht verwirklichen.

Wann wird das reine Land auf Erden verwirklicht? Es hängt von den gemeinsamen Anstrengungen aller Wesen ab. Wenn in wenigen Jahren, aufgrund der gemeinsamen Bemühungen der Weisen und Heiligen aller Himmel sowie der gewöhnlichen Wesen, schon die Welt der großen Harmonie geschaffen würde, würde es auch schon die Zeit reif sein, dass der Maitreya auf Erden wiedergeboren und die Longhua-Versammlungen halten wird. Daher sollten die Praktizierenden nicht passiv warten und darauf hoffen, sondern aktiv die Mitwesen zu Angehörigen und zur Verkörperung des Maitreya verwandeln, allerorts die glückselige Stimme des Maitreya verkünden und verbreiten, mit der Hoffnung, dass die menschlichen Herzen bald frei von Begierden und vom himmlisch natürlichen Sein erfüllt werden. Sämtliches Unheil löst sich auf, ein reines Land voller gütigen Gesichter und Herzen wird geschaffen. Das bedingt wiederum eine frühzeitige Wiedergeburt des Maitreya und Abhaltung der Longhua-Versammlungen zur Vollendung der „großen Ernte“. [12]


[1] Digha Nikaya 14

[2] Digha Nikaya 26

[3] 爾時,優波離亦從座起,頭面作禮而白佛言:「世尊!世尊往昔於毘尼中及諸經藏,說阿逸多次當作佛,此阿逸多,具凡夫身未斷諸漏,此人命終當生何處?其人今者雖復出家,不修禪定,不斷煩惱,佛記此人成佛無疑,此人命終生何國土?」佛告优波离:「谛听谛听,善思念之,如来应正遍知,今于此众,说弥勒菩萨摩诃萨,阿耨多罗三藐三菩提记,此人从今十二年后命终,必得往生兜率陀天上。[…] 如是等众生,若净诸业,行六事法,必定无疑,当得生于兜率天上。值遇弥勒,亦随弥勒下阎浮提,第一闻法。于未来世,值遇贤劫一切诸佛。于星宿劫,亦得值遇诸佛世尊,于诸佛前受菩提记。[…] 汝今谛听;是弥勒菩萨,于未来世,当为众生作大归依处,若有归依弥勒菩萨者,当知是人于无上道得不退转,弥勒菩萨成多陀阿伽度阿罗诃三藐三佛陀时,如此行人,见佛光明即得授记。」(弥勒下生经)

[4] 如是我聞,一時佛住摩伽提國寂滅道場彌加女村自在天祠精舍,時有迦波利婆羅門子,名彌勒,軀體金色,三十二相八十種好,放銀光明,黃金校飾,如白銀山威光無量,來至佛所。時諸梵志見聞此事,白佛言:「世尊!如此童子威儀庠序,光明無量,與佛無異。於何佛所初發道心?受持誰經?唯願天尊,為我解說。」(一切智光明仙人慈心因緣不食肉經)

[5] 『寧當然身破眼目,不忍行殺食眾生。諸佛所說慈悲經,彼經中說行慈者,寧破骨髓出頭腦,不忍噉肉食眾生。如佛所說食肉者,此人行慈不滿足,常受短命多病身,迷沒生死不成佛。』時彼仙人說此偈已,因發誓言:『願我世世不起殺想,恆不噉肉,入白光明慈三昧,乃至成佛制斷肉戒。』(一切智光明仙人慈心因緣不食肉經)

[6] 弥勒菩萨法王子,从初发心不食肉,以是因缘名慈氏。(大乘本生心地观经)

[7] 使我作佛時,令我國中人民無有諸垢瑕穢,於淫怒痴不大,殷勤奉行十善,我爾乃取無上正覺。(彌勒菩薩所問本願經)

[8] […] 尔时世尊。即申右手。[…] 以摩弥勒菩萨摩诃萨顶。作如是言。弥勒。我付嘱汝。当来末世后五百岁正法灭时。汝当守护佛法僧宝。莫令断绝。[…] 尔时弥勒菩萨从坐而起。偏袒右肩。右膝著地。合掌恭敬白佛言。世尊。我为利益一一众生。尚受无量亿劫之苦。况复如来付我正法。而当不受。世尊。我今受持。于当来世。演说如来无量阿僧祇劫。所集阿耨多罗三藐三菩提。[…] (大宝积经卷第八十八)

[9]景德传灯录》卷第27:梁贞明二年丙子三月师将示灭。于岳林寺东廊下端坐磐石。而说偈曰:弥勒真弥勒,分身千百亿。时时示时人,时人自不识。

[10]宋高僧传》卷21“感通篇”“唐明州奉化县释契此”:后有他州见此公。亦荷布袋行。

[11] ◎ 你们是师的徒,也是弥勒祖师的徒孙,什么样的人,会是弥勒祖师有缘人、真徒孙呢?哎!这末后时期,是人人你争我夺的,所以谁的度量大、宽厚的,谁像那弥勒祖师肚量的,谁就是他的真徒孙。◎ 不管遇到什么事,你要坦然面对一切,不快活也是过,快活也是过,遇到状况了,不管你来我往,记住:最高级的选手是没来没往!你来了,我还是这样,你走了,我还是这样,一切事没搁在心上,没有在心板上起伏。◎ 为师要你们把仙佛做榜样,不是两眼往外看,向外界放,这样你就没有打开佛知佛见,尽是存人的知见。把人当人,还不懂得把人当佛一样尊重他,不与他计较,那就没真正的学好佛!想想所谓的『如来』,不就是一切要『如其本来』,要回复自己本来真实的佛性吗?学佛、拜佛,不是要你另觅佛、求他佛,而是要你求这尊『自家佛』啊!(活佛师尊慈语)

[12] 白阳贤良应该是不畏生死,不求断结的弥勒眷属,应该是承担发扬大乘菩萨道的栋樑,应该效法诸天神圣,为救度众生,不厌生死,不求断结,倒装下凡,四处开荒佈道,宣扬弥勒福音。随时随地尽力帮助同胞,使之得法喜道悦,并勤行素食、护生、守戒、十善,恭敬弥勒慈尊,悟参自性,接引缘人,不计苦乐,不避烦恼,不喜涅槃,不惧生死,如此方不愧是代天宣化之白阳贤良也!

弥勒慈尊为了拔度末法人间众生之悲苦,避免众生愈坠愈深,故才以大慈大悲之愿力,普摄有缘佛子往生兜率天,以保佛根不退转。到了人间化成淨土之时(人间淨土乃是守五戒、行十善所获得之福报,尚不能跳出轮迴之苦,断生死之根,故由弥勒佛应运收圆,开演龙华三次大法会,度化无数众生,了脱轮迴生死。) 弥勒祖师就会带领所有兜率陀天之佛子,降生阎浮提,并在人间龙华菩提树下证佛,共说法大转法轮三次, 使能参与该会之人,都能见佛闻法,以超生死,完成灵性之大收圆,这就是龙华三会之来由也!

然而既然人间已变成淨土,为何还需要弥勒慈尊再临人间开龙华会呢?人间虽然变成淨 土,但仍未达到圆满佛德之境,故弥勒慈尊才以兜率天菩萨最后身来降人间,于龙华菩提树下证佛,然后大转法轮,令闻法者皆证罗汉以上之果位,此者亦是白阳法门之努力目标也!故淨土并非让人避难或享受之地,而是带著垦荒之精神,造福众生等理想之菩提心。

收圆对世界人类而言,乃在化数十亿人为一家人;化纷扰动盪之世界为大同世界;化污浊苦难之世间为人间淨土。对千门万教而言,收圆乃在团和国籍、地域、种族、教派。也就是在真理上、心性上,无教别、无门户之见。弥勒佛若应运现世,可以说是五教圣人之再化身。佛教徒视为弥勒佛之出世;道教、儒教视为老子、孔子之再生;耶教徒则尊为耶稣之再来;回教徒必视为穆罕默德之再世。故各教门徒将依然保有其宗教之风貌与言语法门,而人人皈依弥勒佛之真理与大愿矣!对三曹而言,无论是人曹或被度之天曹、地曹,皆能共赴龙华会,见佛闻法,得无上法益而证果。

人间淨土之何时方能实现,这要靠众生大家之共同努力了。如果就在最近几年内,由于诸天神圣与众生共同努力下,而促成了大同世界之实现,自然就是弥勒慈尊下生阎浮提,主办龙华会之时机成熟了。所以修士所应努力者不是被动的、消极的等待期盼,而是主动的、积极的把自己与缘人化成弥勒眷属或化身。处处代天宣化,广传福音,以期人心早日「人欲淨尽,天理流行」,使人类之劫难化除于无形,并且建立一个佛面佛心之莲花国土,而引导弥勒慈尊早日下阎浮提,大开龙华会而收圆九六也。(活佛师尊慈语)



Kategorien:Buddhismus, Herzsutra 心经

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1 Antwort

  1. Vielen Dank dafür. Ein sehr schöner Text. Grüße, Monika

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