Lektüre zum wöchtlichen Drei-Schätze-Retreat in Dornbirn vom 20.03.2024

Ein Zitat aus dem Buch „Praxis des Zen“, einer Sammlung von Zitaten des Seniorobermeisters Gao Binkai:

Im Podiumsutra des sechsten Ahnlehrer diskutieren zwei Praktizierende: Einer behauptet, dass sich der Wind bewegt, während der andere sagt, dass sich das Banner bewegt. Doch der sechste Ahnlehrer erklärt, dass in Wahrheit ihr Geist in Bewegung ist. Dieses Beispiel zeigt, wie Menschen oft nur das Äußere betrachten, ohne die inneren Zusammenhänge zu erkennen. In unseren Herzen tragen wir Dinge, die wir nicht loslassen können, die zu belastenden und streitsüchtigen Gedanken führen. Diese hindern uns wiederum daran, unsere inneren Verhältnisse wahrhaftig zu sehen. Daher bedeutet Loslassen nicht einfach, anderen zu raten, die Dinge hinzunehmen oder aufzugeben. Vielmehr geht es darum, den eigenen ursprünglichen Geist zu erkennen und nicht länger von den Illusionen materieller Anhaftungen gefangen zu sein.

¹ Das Hauptwerk des Zen- oder Chan-Buddhismus. Hier unsere Kommentare zu auserwählten Zitaten des Werkes.

² Hier ist unser Beitrag „Podiumsutra – Kap. 1 (11): Weder Wind noch Fahne bewegen sich“ zu dieser Geschichte aus dem Podiumsutra

³ Der ursprüngliche Geist 本心 běnxīn steht für den reinen, klaren Zustand des Geistes, der es diesem ermöglicht, alle Dinge wahrheitsgemäß und unverblendet zu betrachten. Dabei ist der Geist nicht zerstreut und frei von falschen Bestrebungen und Begierden.

六祖壇經中，兩個修行人，一個說風動，一個說幡動，六祖卻說，是您兩位心在動的例子一樣，只看到外面的，不知內在的物，我們的心中有物而放不下，有牽掛、有爭論的念，就看不到自己內在的實相，因此放下不是勸人要看開，或是放棄的意思，而是要見到自己的本心，不要再被物慾的假像障礙住了。——《禪的實踐（一） 道是實踐之學》

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