„Ursprünglich ist es ohne Ding, wo nun ist hier der Staub?“ – Die Koans zum 6. Ahnlehrer Huineng (Teil 1)

——Beitragsreihe: Die Koans zur Geschichte des Zen-Buddhismus

Bodhidharma sprach einst ein Gedicht zu Huike:

In dieses Land ich trete ein,
die Lehre der Erlösung zu vermitteln;
Eine Blüte entfaltet fünf Blätter fein,
Früchte reifen, selbst herangetrieben.[3]

Die Aussage ‚Eine Blüte entfaltet fünf Blätter‘ kann auf zwei Erklärungen zurückgeführt werden: Die erste bezieht sich auf die fünf Ahnlehrer, die nach Bodhidharma kamen. Die zweite deutet auf die fünf Linien der Zen- oder Chan-buddhistischen Schule hin. Unabhängig davon, ob ‚die Früchte‘ sich mit den fünf Ahnlehrern oder den fünf Linien ’selbst herangetrieben reifen‘, führt dies unweigerlich zu einer Person – dem 6. Ahnlehrer Huineng (638 – 713 n. Chr.). In der ersten Interpretation wird er als das ‚letzte‘ der ‚fünf Blätter‘ betrachtet, von dem aus ‚die Früchte‘ reifen sollen. In der zweiten Interpretation wurden alle fünf Linien von seinen Schülern gegründet. Wer also war Huineng?

Huineng stammte aus der niedrigsten sozialen Schicht. Sein Vater war zwar ein Beamter, fiel aber in Ungnade und wurde in den rückständigen Süden Chinas verbannt. Das politische und kulturelle Zentrum Chinas war damals im Nordchina verankert. Huinengs Vater war früh verstorben. So musste Huineng schon mit jungen Jahren für den Lebensunterhalt sorgen, indem er in den Bergen Holz fällte und es am Markt verkaufte. Daher hatte er keine Möglichkeit, lesen und schreiben zu lernen.

Eines Tages brachte er Holz zu einer Gaststätte. Es fügte sich, dass ein Gast ein Sutra laut rezitierte. Als er dies hörte, geschah etwas in ihm. Der Text sagt: „Sein Herz ist unmittelbar geöffnet und hat begriffen.“ Er erkundigte sich dann beim Gast über das Sutra und erfuhr vom Diamant-Sutra und vom 5. Ahnlehrer Hongren (601-675). Er fasste den Entschluss, auch Schüler dieses Meisters zu werden. Durch die gütige  Spende eines Gastes konnte er seine Mutter versorgen und sich auf den Weg machen. Die Strecke machte etwa 1200 km aus, – diese entspricht etwa die Distanz von Rom nach Frankfurt -, welche er zu Fuß in etwa 30 Tagen zurücklegte. Schließlich traf er im Kloster Dongchan im Kreis Huangmei in der heutigen Provinz Hubei ein. Nachdem er vorm 5. Ahnlehrer die rituelle Verbeugungen zur Begrüßung vollzogen hat, entwickelte sich daraufhin ein im Chan-Buddhismus sehr berühmter Dialog zwischen den beiden:

Der Ahnlehrer fragt: „Woher kommst du? Was suchst du (hier)?“

Huineng antwortete: „Der Schüler ist ein einfacher Mann aus der Präfektur Xinzhou südlich des Ling-Gebirges. (Er ist) aus der Weite angereist, um den Meister zu ehren. Er möchte nur ein Buddha werden und strebt nach nichts anderem.“  

Der Ahnlehrer sagt: „Du bist aus dem (unzivilisierten) Süden des Lin-Gebirges, dazu auch noch einer vom (wilden Eingeborenenstamm) Geliao, wie eignet sich ein solcher zum Buddhatum? 

Huineng sagt: „Die Menschen können zwar von Süden oder Norden stammen, nicht aber die Buddhanatur; der Körper eines Geliao unterscheidet sich von dem des Meisters, welchen Unterschied hat die Buddhanatur?“ [1]

Hongren war äußerst beeindruckt vom Talent des Jünglings. Er wollte an sich das Gespräch noch weiter vertiefen, unterbrach es aber abrupt und schickte Huineng zur Mitarbeit in den Hinterhof. Dort ließ ein Mönch Huineng Holz hacken und Reis mahlen. So sind über acht Monate vergangen, in denen Huineng kein einziges Mal den Meister aufsuchte oder an einer Lehrversammlung teilnahm. Dann kam es zu einer kurzen Begegnung zwischen den beiden, wobei der Ahnlehrer ihm klar machte, dass er nicht mit ihm weitergesprochen hat, weil er ihn nicht in Gefahr bringen möchte. Es ist zu vermuten, dass der Ahnlehrer davor fürchtete, dass Huinengs Begabung bei seinen anderen Schülern Neid hervorrufen könnte.

Schließlich war es so weit, dass der 5. Ahnlehrer einen Nachfolger suchte und eine Rede an seine Schüler hielt. Der 5. Ahnlehrer Hongren (601-675) versammelte seine Schüler und kritisierte sie dafür, dass sie tagtäglich nur nach dem weltlichen Glück suchen und es vernachlässigen, sich vom Daseinskreislauf von Geburt und Tod zu befreien. Daraufhin stellte er eine Aufgabe an seine Schüler, um herauszufinden, wer dazu geeignet ist, seinen Nachfolger zu werden. Er wies die Schüler an, nach der Versammlung sich zurückzuziehen und geistig zu sammeln, dann ein Gedicht zu entwerfen, welches unmittelbar die Weisheit aus dem Herzen bezeugt und das natürliche Wesen beschreibt. Wer damit den Meister überzeugen kann, wird vom Meister „die Robe und das Dharma (Wahrer-Dharma-Auge-Schatz)“ vermittelt bekommen und ihm als der 6. Ahnlehrer folgen.

Nach der Versammlung diskutierten die Schüler miteinander und waren sich einig, dass bestimmt nur der Oberschüler des Meisters, Shenxiu (607-706 n. Chr.), dafür in Frage kommen kann. Shenxiu fungierte bereits als Tutor und hatte somit den höchsten Schülerrang inne. Alle Schüler ehrten ihn bereits als Vertreter des Meisters und waren sich sicher, ihm als Nachfolger des 5. Ahnlehrers zu folgen. Deshalb waren alle der Meinung, dass sie sich nicht anstrengen brauchen, um das Gedicht zu entwerfen, und warteten alle auf Shenxiu. 

Shenxiu war sich im Klaren, dass alle auf ihn schauten. Er hat relativ rasch schon ein Gedicht verfasst, steht aber vor einem Dilemma: Einerseits möchte er gerne ein Urteil vom Meister zu seinem Gedicht hören, andererseits möchte er nicht den Eindruck wecken, als würde er die Stellung des Ahnlehrers begehren. Unentschlossen stand er immer wieder mit seinem Gedicht vor der Tür des Meisters Gemach, mit Unruhe im Herzen und kam stark ins Schwitzen, traute sich jedoch nicht, das Gedicht zu überreichen. So verging vier Tage, und dreizehn Male war er vor der Tür des Meisters Gemach gestanden. Nun stand er wieder vorm Gemach des Ahnlehrers, mit seinem Gedicht in der Hand.

Am Hof vor dem Gemach des 5. Ahnlehrers befanden sich drei Korridore. Jetzt aber beschloss Shenxiu, das Gedicht heimlich auf die Mauer des südlichen Korridors zu malen. Er müsste davon gewusst haben, dass der Meister für den nächsten Tag den berühmten Maler Lu Zhen bestellt hat, um auf diese Mauer eine bildliche Darstellung von Szenen aus dem Lankavatara-Sutra und von der „Abstammungslinie des 5. Ahnlehrers“ zu malen. So würde der Meister morgen das Gedicht bemerken, und die Mauer wird dann ohnehin nochmals übermalt. Er dachte sich, wenn das Gedicht dem Meister gefallen würde, dann meldet er sich, wenn nicht, dann weiß er, dass er den Erwartungen nicht gerecht wurde und sich zurückziehen sollte. So malte er mitten in der Nacht das Gedicht auf die Mauer. Es lautete wie folgt:

Der Körper gleicht dem Bodhi-Baum,
das Herz ist wie die Spiegelfläche.
Ständig hat man es zu putzen,
damit kein Staub daran haftet.[2]

Am nächsten Tag traf der Meister dem Maler Lu Zhen wie vereinbart beim südlichen Korridor und sah dieses Gedicht. Er sagte daraufhin zum Maler Lu: „Sie brauchen die Bilder nicht mehr zu malen. Vielen Dank, dass Sie aus der Weite gekommen sind. Bildnisse sind ohnehin leer und täuschend, lassen wir das Gedicht hier stehen, sodass man es rezitieren und nach ihm praktizieren kann. Das bringt großen Nutzen.“ Er wies in weiterer Folge seine Schüler an, das Gedicht zu ehren und zu rezitieren, welches infolge dessen von allen bewundert wurde.

Heimlich jedoch holte der Meister Shenxiu um Mitternacht zu sich ins Gemach und fragte ihn, ob er dieses Gedicht gemacht hat. Shenxiu gab es zu und bat den Meister ehrerbietig um Beurteilung. Shenxiu bejahte es und betonte nochmals, dass er die Stellung des Ahnlehrers nicht begehrte. Er wollte lediglich wissen, ob sein Gedicht „ein wenig Weisheit“ aufwies. Der Meister antwortete ihm:

„Du hast dieses Gedicht entworfen, ohne das natürliche Wesen erkannt zu haben. Du bist nur bis zur Tür gekommen, aber noch nicht eingetreten. Mit solcher Ansicht das vollkommene Erwachen zu suchen – dies wird nicht zu erreichen sein. Beim vollkommenen Erwachen hat man unmittelbar den natürlichen Sinn zu erkennen und das natürliche Wesen zu erblicken: es ist weder geboren noch erloschen; Zu jeder Zeit bei jedem Gedanke erkennt man es: keines der zehntausenden Phänomene wird noch zum Hindernis. Dies eine Wahre (Natur) bewirkt alles Wahre, und sämtliche Zustände sind eins mit dem natürlichen Sinn. Der natürliche Sinn ist (der) wahrhaftig(e Sinn). Gelangt man zu solcher Sicht, dann entspricht das dem vollkommen erwachten Wesen.„[3]

Der Ahnlehrer hat zwar alle Schüler angewiesen, das Gedicht von Shenxiu zu ehren und zu rezitieren, aber er wusste genau, dass Shenxiu noch nicht sein natürliches Wesen erkannt hat. Er steht aber sehr wohl kurz davor, und der Ahnlehrer möchte ihm auf die Sprünge helfen. Er erklärte ihm, was sein Hindernis war. Er wies daraufhin, dass seine Sichtweise nicht ganz korrekt war. Hongren forderte Shenxiu an, sich für ein paar Tage weiter zu sammeln und ein neues Gedicht zu verfassen.

Währenddessen wurde sein Gedicht im ganzen Kloster bekannt, so ging eines Tages ein Knabe bei der Reismühle vorbei und rezitierte das Gedicht vor sich hin. Huineng erkannte spontan, dass dieses Gedicht nicht das natürliche Wesen erfasste. Ohne eine Unterweisung erhalten zu haben, begriff er bereits die wesentliche Bedeutung. Er erkundigte sich bei dem Knaben nach der Herkunft des Gedichtes und bat ihn, ihn zu besagter Wand zu führen, damit er sich vorm Gedicht ehrfürchig verbeugen könne. Im Korridor bat Huineng die Anwesenden, ihm das Gedicht vorzulesen, da er ja nicht lesen konnte. Ein Offizier namens Zhang Riyong war dazu bereit. Huineng bat ihn daraufhin, ein von ihm diktiertes Gedicht auf die Mauer zu schreiben. Auf Zhang Riyongs Verwunderung und Skepsis,  wie denn „der unzivilisierte Analphabet“ ein Gedicht entwerfen könne entgegnete Huineng:

„Wer vollkommenes Erwachen erlangen möchte, sollte niemals Neulinge geringschätzen. Niedere können hohe Weisheit aufweisen, Höhere können verblendete Ansicht haben. Wer aus Überheblichkeit Neulinge geringschätzt, begeht eine unermessliche Verfehlung.“ [4]

Diese Worte machten großen Eindruck auf Zhang Riyong und er schrieb für Huineng sein Gedicht auf die Mauer:

Bodhi hat keinen Baum,
der Spiegel ist keine Fläche. 
Ursprünglich ist es ohne Ding, 
wo nun ist hier der Staub? [5]

Huineng ließ sein Gedicht also auf die Mauer schreiben. Die Anwesenden waren alle voller Bewunderung und fragten sich gar, ob Huineng nicht etwa ein lebender Bodhisattva sei. Ahnlehrer Hongren hingegen machte sich angesichts dieser Wirkung des Gedichts Sorgen, dass übel gesinnte Konkurrenten Huineng schaden könnten. Er zog seinen Schuh aus, wischte damit das Gedicht von Huineng weg und erklärte: „Das natürliche Wesen wurde nicht erkannt!“ Dies war eine durchaus erniedrigende Geste. Deshalb gingen alle davon aus, dass das Gedicht unbedeutend war und beachteten es nicht mehr weiter.

Am nächsten Tag kam der Ahnlehrer wie zufällig zur Reismühle, mit welcher Huineng gerade Reis schälte. Dieses Gerät, das wie eine Wippe ausschaut, wird  bedient, indem man an der einer Seite aufstampft, damit beim Loslassen die andre Seite wie ein Hammer auf die Reiskörner fällt und sie schält. Die Stärke der Kraft hängt stark vom Körpergewicht ab, und da Huineng klein gewachsen war und wenig wog, band er sich einen Stein um die Taille, um mehr Wucht zu erzeugen. Ersichtlich eine sehr harte Arbeit! Andere Quellen berichten uns auch, wie sich Huineng dadurch Verletzungen an Beinen und Füssen zugezogen hat. Der Ahnlehrer sagte anerkennend: „Du bist wohl einer, der das Dao sucht und dabei seinen Körper vergisst, nur um das Dharma zu erlangen!“

Dann fragte ihm der Ahnlehrer: „Ist der Reis schon geschält?“
Huineng antwortete: „Der Reis ist schon längst geschält, er wartet nur darauf, gesiebt zu werden.“  [6]

Huineng verstand, dass der Ahnlehrer nicht wirklich den Reis meinte, sondern ob er sein natürliches Wesen schon erkannt hat. Er bejahte und drückte gleichzeitig seinen Wunsch aus, vom Meister die Bestätigung zu erhalten. Beide sprachen keinen Klartext, aber wussten genau, was gemeint war. Dies ist die Art und Weise, wie im Chan-Buddhismus der Lehrer herausfindet, ob der Schüler die Lehre begriffen hat.

Daraufhin klopfte der Ahnlehrer mit seinem Stab drei Mal auf die Reismühle und ging. Huineng hat gleich begriffen, dass er ins Gemach des Ahnlehrers kommen soll, wenn „drei Mal getrommelt wird“ (Zeitangabe: etwa zwischen 11 und 01 Uhr nachts). [7]

In Zeitaltern vor dem Gebrauch elektrischer Beleuchtung war es üblich, dass sich nach der Dämmerung alles zur  Bettruhe begab. Um Mitternacht sind daher alle schon im Tiefschlaf. Dass der Ahnlehrer wichtige Botschaften immer nachts in seinem Gemach übermittelt, zeigt uns die schwierigen Verhältnisse im Kloster. Der Ahnlehrer möchte jemanden finden, der die Lehre tatsächlich begriffen hat. Die meisten Schüler bevorzugten aber Shenxiu in dieser Position. Im späteren Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass viele von ihnen sogar so weit gingen, unter Bruch der buddhistischen ethischen Prinzipien, geschweige der Mönchsregeln, zur Gewalt zu greifen. Es ist wirklich zu bedauern, wie wenig manche Schüler eine wirkliche Praxis im Sinn hatten!

Huineng kam um Mitternacht ins Gemach des Ahnlehrers. Der Ahnlehrer legte die Robe um ihn, sodass niemand ihn (oder was auch immer) sehen konnte. Er legte dann das Diamanten-Sutra aus. [8]

Es bleibt mysteriös, was und warum man nicht sehen durfte, schließlich ist es nachts und sie sind allein im Zimmer. Das weit verbreitete Diamant-Sutra auslegen – was soll es da Geheimnisvolles zu verbergen geben? Es gibt keine einheitliche Erklärung dafür. Das gleiche wird vom historischen Buddha und seinem Schüler Mahakasyapa bei der Übergabe des „Wahren-Dharma-Auge-Schatzes“ erzählt. Auf dieser Art sollte das Dharma von einem Ahnlehrer an den nächsten weitergegeben worden sein.

Im Text hieß dann weiter:

Als Huineng die Worte „Ohne jegliche Anhaftung entsteht der Sinn“ hörte, überkam ihm das große Erwachen, und er begriff: Alle Phänomene sind eins mit dem eigenen natürlichen Wesen. Er rief aus:

 „Unglaublich ist das natürliche Wesen: an und für sich klar und rein;
Unglaublich ist das natürliche Wesen: ohne Entstehen und Vergehen;
Unglaublich ist das natürliche Wesen: von Natur aus vollkommen und vollständig;         
Unglaublich ist das natürliche Wesen: unerschütterlich und unwandelbar;
Unglaublich ist das natürliche Wesen: Es bringt alle Phänomene hervor!“ [9]

Der Ahnlehrer sah, dass Huineng begriffen hatte, und sagte: „Wer seinen natürlichen Sinn nicht erkennt, dem nützt es nichts, das Dharma zu lernen. Wer den natürlichen Sinn erkennt und das natürliche Wesen erblickt, kann ein Großer, ein Lehrer für Himmel und Mensch, ein Buddha genannt werden.“ [10]

Seine Ernennung erfolgte unmittelbar nach seinem Erwachen im Gemach des 5. Ahnlehrers. Es folgte nun der formale Akt: der Ahnlehrer überreichte Huineng die Robe, die ihn als Nachfolger in der Chan-Linie auswiesen. Huineng erhielt die folgende Anweisung:

„Du bist (nun) der 6. Ahnlehrer. Hüte gut den Sinn, erlöse weit und breit die Fühlenden (Wesen); Sorge für die Verbreitung (des Dharmas) auch in der Zukunft, sodass es keinen Abbruch erleiden wird. [11]

Mit dem einfachen Satz „Du bist (nun) der 6. Ahnlehrer.“ ist Huineng nun zum Ahnlehrer ernannt, was eine wesentliche Wandlung der chinesischen Kultur eingeleitet hat. Wenn wir an die vielen Chan-Meister aus Huinengs Linie denken, die die kulturelle Landschaft von ganz Ostasien geprägt haben, sehen wir in diesem Moment, zur Mitternacht im Dongchan Kloster, so etwas wie ein kulturelles „Erdbeben“:

Huineng legte den Grundstein für eine authentisch chinesische Form des Buddhismus, die später die Verschmelzung des Buddhismus mit Konfuzianismus und Daoismus ermöglichte. Alle fünf Linien des Zen- oder Chan-Buddhismus gehen auf seine Schüler zurück, deren Lehren sich nicht nur in ganz China verbreiteten, sondern später auch nach Japan, Vietnam und Korea gelangten. Die Nachfolger dieser Linien trugen maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der buddhistischen Lehren bei. Die Geschichte zeigt immer wieder, wie kurze Momente und Taten einzelner Menschen das Schicksal ganzer Nationen und Kulturen beeinflusst und neue Wege geöffnet haben.

„Welches ist das ursprüngliche Angesicht“ – Die Koans zum 6. Ahnlehrer Huineng (Teil 2) >>>

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[1] 祖问曰:汝何方人?欲求何物?惠能对曰:‘弟子是岭南新州百姓,远来礼师,惟求作佛,不求余物。祖言:‘汝是岭南人,又是獦獠,若为堪作佛?惠能曰:‘人虽有南北,佛性本无南北;獦獠身与和尚不同,佛性有何差别?

[2] 身是菩提树,心如明镜台。时时勤拂拭,勿使惹尘埃。——《六法宝祖坛经 行由品》

[3] 祖曰:‘汝作此偈,未见本性,只到门外,未入门内。如此见解,觅无上菩提,了不可得;无上菩提,须得言下识自本心,见自本性不生不灭;于一切时中,念念自见万法无滞,一真一切真,万境自如如。如如之心,即是真实。若如是见,即是无上菩提之自性也。——《六法宝祖坛经 行由品》

[4] 欲学无上菩提。不可轻于初学。下下人有上上智。上上人有没意智。若轻人。即有无量无边罪。——《六法宝祖坛经 行由品》

[5] 菩提本无树,明镜亦非台;本来无一物,何处惹尘埃。——《六法宝祖坛经 行由品》

[6] 乃问曰:‘米熟也未?’惠能曰:‘米熟久矣,犹欠筛在。’——《六法宝祖坛经 行由品》

[7] 祖以杖击碓三下而去。惠能即会祖意,三鼓入室。 ——《六法宝祖坛经 行由品》

[8] 祖以袈裟遮围,不令人见,为说《金刚经》。——《六法宝祖坛经 行由品》

[9] 至‘应无所住而生其心’,惠能言下大悟,一切万法,不离自性。遂启祖言:‘何期自性,本自清净;何期自性,本不生灭;何期自性,本自具足;何期自性,本无动摇;何期自性,能生万法。——《六法宝祖坛经 行由品》

[10] 祖知悟本性,谓惠能曰:‘不识本心,学法无益;若识自本心,见自本性,即名丈夫、天人师、佛。——《六法宝祖坛经 行由品》

[11] 三更受法,人尽不知。便传顿教及衣钵,云:“汝为第六代祖,善自护念,广度有情,流布将来,无令断绝。……” ——《六法宝祖坛经 行由品》




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